Rückstände und Verunreinigungen in Lebensmitteln: Eine Gefahr für Verbraucher?
Hannover (lme/aho) – Die Sicherheit von Lebensmitteln hat bei Verbrauchern einen sehr hohen Stellenwert. Für den Konsumenten ist aber schwer einschätzbar, welche gesundheitlichen Risiken von Rückständen und Verunreinigungen (Kontaminanten) in Lebensmitteln ausgehen, und welche in ihrer möglichen Gefahr überschätzt werden. „Wir wollen in unserer Veranstaltung die Spreu vom Weizen trennen“, betont Prof. Dr. Heinz Nau aus dem Institut für Lebensmitteltoxikologie der TiHo: die stofflichen Risiken wie Dioxine, Mykotoxine (Schimmelpilzgifte), Acrylamid und Prionen sollen während der Veranstaltung am 5. und 6. September 2005 in der TiHo besonders herausgestellt werden.
Weitere Themen schließen sich an beiden Tagen der Veranstaltung an: Veterinärmedizinischer Verbraucherschutz, analytische Methoden, Algen-, Muschel- und Fischtoxine Rückstände aus Pflanzenproduktion und Tierhaltung sowie Gentechnisch-veränderte Futter- und Lebensmittel. Risiken durch Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln (z.B. Grillen oder Räuchern) sowie aktuelle Rückstandsprobleme runden die Veranstaltung ab.
Tierärztinnen und Tierärzte übernehmen wichtige Funktionen im gesundheitlichen Verbraucherschutz. So liegt die Zuständigkeit für die Lebensmittelüberwachung in Niedersachsen – wie auch in vielen anderen Bundesländern – bei den Veterinärämtern. Tiermediziner erwerben bereits im Studium umfassende Kenntnisse für Tätigkeiten im gesundheitlichen Verbraucherschutz. Fortbildungskurse dienen der Vertiefung und Aktualisierung des Wissens.
Veranstalter des Kurses sind das Institut für Lebensmitteltoxikologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule, der Lehrstuhl Ernährungstoxikologie an der Universität Potsdam, die Akademie für tierärztliche Fortbildung – eine Organisation der Bundestierärztekammer – sowie das Arbeitsgebiet Lebensmittelhygiene der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft.
Einige Plätze sind noch frei und können noch vor Ort gebucht werden: Kursgebühr: 140 EUR; ATF-/DVG-Mitglieder 120 EUR, arbeitslose Tierärzte und vet.-med. Studenten 90 EUR; in der Kursgebühr ist sind Kaffeepausen und Manuskript enthalten
Vortragsprogramm: Rückstände und Kontaminanten: Risiken und Verbraucherschutz
Aktuelle Probleme der Lebensmittelsicherheit für Veterinärmediziner
Montag, 5. September 2005, 13.00-19.00 Uhr
13.10-13.50 Nau: Lebensmitteltoxikologische Risikoanalyse
13.50-14.30 Thoms: Veterinärmedizinischer Verbraucherschutz und Lebensmitteltoxikologie
15.00-15.30 Hamscher: Analytische Methoden in der Lebensmitteltoxikologie
15.30-16.00 Böhmler: Wirkungsbezogene Lebensmittelanalytik
16.00-16.30 Steinberg: Acrylamid, Furan und mehr… Aktuelle Rückstandsprobleme
16.30-17.00 Steinberg: Bakterientoxine
17.30-18.20 Steinberg: Rückstände aus der Pflanzenproduktion
18.20-18.50 Coenen: Mykotoxine
18.50-19.00 Diskussion
Dienstag, 6. September 2005, 09.00-17.40 Uhr
09.00-09.50 Feldhusen: Algen-, Muschel- und Fischtoxine
09.50-10.40 Kietzmann: Rückstände aus der Tierhaltung
11.10-11.50 Hamscher: Tierarzneimitel in der Umwelt: Vorkommen, Verhalten, Risiken
11.50-12.40 Bruns-Weller: Organohalogenkontaminanten in Lebensmitteln: Vorkommen, Aufnahme, Bedeutung
12.40-13.00 Ternes: Eine neue Schadstoffklasse: Polybromierte Biphenylether
14.00-14.50 Flachowsky: Futter- und Lebensmittel aus gentechnisch-veränderten Organismen
14.50-15.20 Hamscher: Tierhaltungsformen und Rückstände
15.50-16.40 Brenig: Prionen / neue Nachweisverfahren für BSE
16.40-17.20 Steinberg: Risiken durch Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln
17.20-17.40 Abschlussdiskussion