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Boxenhaltung von Fohlen führt zu Schäden am Bewegungsapparat

(aho) Fohlen gehören auf die Weide, das hat unlängst eine Studie an der holländischen Universität Utrecht ergeben. Hier wurden drei Gruppen von Fohlen mit ihren Müttern untersucht, eine lief die ersten fünf Monate auf der Weide, die zweite wurde ausschließlich in der Box gehalten, die dritte wurde im Stall gehalten und täglich etwa halbe Stunde in der Halle bewegt.

Die Beurteilung des Bewegungsmusters ergab nach fünf Monaten eine deutlich bessere Kondition, Koordination und Versammlungsbereitschaft bei den Fohlen, die auf der Weide gehalten wurden. Bei den Boxenfohlen mit Bewegung war nur ein Trainingseffekt der Hinterhand zu beobachten, während die Boxenfohlen ohne Bewegung völlig “auseinanderfielen”. Nach weiteren sechs Monaten gemeinsamer Haltung im Paddock waren sämtliche Unterschiede wieder ausgeglichen. Anders verhielt es sich mit der Entwicklung von Sehnen, Knorpel, Knochen und Muskeln. Ein Teil der Fohlen wurde nach fümf Monaten, ein weiterer Teil nach elf Monaten getötet und untersucht. Hier zeigten sich ganz enorme Defizite in der Entwicklung von Knorpel, Sehnen, Muskeln und Knochen bei den Boxenfohlen, schlimmer sogar noch bei den Boxenfohlen mit Training, was vermutlich auf eine tägliche, kurzfristige Überbelastung zurückzuführen war. Nach weiteren sechs Monaten gemeinsamer Haltung im Paddock hatten Skelett und Muskulatur der zurückgebliebenen Tiere “aufgeholt”. Die Defizite von Sehnen- und Knorpelentwicklung zeigten sich j edoch irreversibel, so daß solche Tiere im weiteren Leben stets anfälliger für Knorpel- und Sehnenschäden sein werden als artgerecht gehaltene Fohlen. (Tierärztin Sabine Kettner)

Quelle: FFP-Tagung zur Pferdegesundheit am 07.11.99, Münster

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