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Redaktion Kleintiere & Pferde
  

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Kissing spine-Syndrom immer häufiger auch bei jungen Pferden

(aho) – Das sog. Kissing spine-Syndrom, eine Erkrankung der Rückenwirbelsäule, bei der sich die nach oben zeigenden Dornfortsätze der Wirbel schmerzhaft aneinanderreiben, war früher eine Erkrankung älterer Pferde mit “durchgerittenem” Rücken. Immer häufiger wird dieses Bild jetzt auch bei jungen Pferden gesehen, die gerade angeritten worden sind. Ursache ist auch hier wieder das meist aus finanziellen Belangen erfolgende zu schnelle und/ oder zu frühe Anreiten. Es ist unabdingbar, daß vor dem Anreiten das Pferd erst seine Rückenmuskulatur soweit trainieren muß, daß es einen Reiter unbeschadet tragen kann. Hierzu ist u.U. monatelange Bodenarbeit in korrekter Dehnungshaltung notwendig, und auch danach sollte der Reiter zunächst nur sehr kurze Zeit auf dem Pferderücken verbringen, die dann ganz allmählich mit zunehmender Kräftigung gesteigert werden kann. Sind die Rückenmuskeln zu schwach, kommt es zum Durchhängen der Wirbelsäule mit “Kissing spines”, Quetschungen, Bandscheibenvorfall bis hin zur Zerrung und Zerreißung des sehnigen Bandes, das sich unterhalb der Wirbelsäule befindet. Eine solche Verletzung braucht jahrelang, um auszuheilen und das Tier wird für lange Zeit unreitbar. Wer das nicht riskieren will, bildet sein Pferd ohne Zeitdruck aus und läßt es langsam – körperlich wie psychisch – in seine neue Aufgabe hineinwachsen. (Tierärztin Sabine Kettner)

Quelle: Dr. Helmut Ende, FFP-Tagung zur Pferdegesundheit am 07.11.99, Münster

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