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Heimtiere reduzieren den Medikamentenkonsum

Hundehalter suchen 8%, Katzenhalter 12% weniger häufig einen Arzt auf als andere Menschen. So das erstaunliche Ergebnis einer australischen Studie, in deren Rahmen 6000 Haushalte befragt wurden. Eine Untersuchung von Prof. Dr. Reinhold Bergler, Universität Bonn, bestätigt die Tatsache, dass Tiere den Bedarf nach ärztlicher Betreuung verringern. So befragte er 150 Personen, die in einer ernsten Lebenskrise stecken. Die Hälfte der Befragten hatte kein Heimtier, die andere lebte mit einer Katze zusammen. Das Fazit: Fast zwei Drittel der Personen, die ohne Katze lebten, nahmen die Hilfe eines Arztes in Anspruch; von den Katzenhaltern dagegen hielt dies kein einziger für notwendig.

Nicht nur die Anzahl der Arztbesuche, auch der Medikamentenverbrauch ist bei Tierhaltern geringer. So ergab eine Untersuchung der Universität Buffalo, USA, dass Börsianer, die mit einer Katze zusammenleben, in Stresssituationen auf blutdrucksenkende Mittel verzichten, während bei ihren Kollegen der Blutdruck sogar trotz entsprechender Medikamente ansteigt. Erfahrungen aus Krankenhäusern, die Heimtiere auf ihren Stationen zulassen oder Hunde eigens bei der Visite mitlaufen lassen, zeigen, dass der Kontakt zum Tier den Krankenhausaufenthalt der Patienten verkürzt.

Die Ursache dafür, so meinen Experten, liegt zum einen darin, dass Tierhalter bewusster leben. In der Fürsorge um ihr Tier setzen sie sich intensiver mit ausgewogener Ernährung und einem gesunden Lebensstil auseinander. Wissenschaftlich nachgewiesen ist aber auch, dass sich der Kontakt zu Tieren positiv auf Blutdruck und Herzfrequenz auswirkt. Die amerikanische Gesundheitswissenschaftlerin Judith Siegel beobachtete, dass ältere Menschen, die ein Tier halten, sowohl seltener einen Arzt aufsuchen als auch weniger Medikamente einnehmen. Sie erklärt sich dies als Folge sozialer und psychischer Faktoren. Wer mit einem Tier zusammenlebt, sei aktiver, fühle sich weniger einsam, genieße mehr körperliche Nähe und gerate so seltener in eine bedrückte, hilfsbedürftige Stimmung.

Jenseits aller Forschungsergebnisse bewähren sich Tiere seit vielen Jahren weltweit als „Medikament ohne Nebenwirkung“. Nicht nur bei der Behandlung von Kranken, sondern vor allem auch vorbeugend. Immer mehr Ärzte, Krankenkassen und Gesundheitsinstitutionen empfehlen daher das Zusammenleben mit einem Tier als präventive Maßnahme. IVH

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