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Kreis Borken: Hinweise für das Osterfeuer

Kreis Borken. Ein alter Brauch macht dem Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken jetzt wieder Sorgen: Seit Jahrhunderten zünden die Menschen am Karsamstag und Ostersonntag die Osterfeuer an – aus religiösen Gründen, um den Hof vor Unglück und Bränden zu schützen und um den Winter endgültig zu vertreiben. Bei richtiger Handhabung ist diese Tradition auch kein Problem, doch viel zu oft werden die Flammen für falsche Abfallentsorgung missbraucht und bringen heimische Tierarten in Gefahr.

Peter Pavlovic, Biologe beim Kreis Borken, erläutert: „Auf das Osterfeuer gehört nur Holz, meist von Heckenrückschnitten.“ Die alte Küche oder lackierte Regale haben hier nichts zu suchen. Die Kunststoffanteile und Beschichtungen können bei der Verbrennung giftige Gase entwickeln. Auch große Mengen Papier mit Druckerschwärze und Reifen, die gerne als als Brandstarter genutzt werden, sind generell nicht zulässig. Schon im Interesse der eigenen Gesundheit sollte man sich an diese Regeln halten: Nur die Verbrennungsrückstände von Holz und Hecken sind wirklich unbe- denklich und können anschließend auch als Dünger auf die Felder gebracht werden. „Für Abfallentsorgung gibt es Behörden“, betont Pavlovic.

Wichtig ist dem Ökologen auch eine Umschichtung des sogenannten „Zopfholzhaufens“. Zwar ist Ostern in diesem Jahr relativ spät datiert, doch die Temperaturen sind noch sehr niedrig. Deshalb suchen viele heimische Tierarten wie Igel, Mauswiesel, Frösche und Lurche, wenn sie aus dem Winterschlaf erwacht sind, in dem scheinbar sicheren und schützenden Holzhaufen Unterschlupf vor dem eisigen Wind. Gerade nachts verkriechen sie sich in die Sträucher. Und Zaunkönige halten den Reisighaufen oft für einen idealen Nistplatz.

Deshalb rät Peter Pavlovic: „Am Tag vor der Verbrennung sollte der Zopfholzhaufen umgeschichtet und an anderer Stelle komplett neu aufgebaut werden.“ So können sich die Igel, Mäuse, Kaninchen, Eidechsen, Vögel und all die anderen Tierarten, die darin Zuflucht fanden, noch rechtzeitig eine neue Bleibe suchen. Wird der Haufen ohne diese Umschichtung angezündet, laufen die Tiere oft in Panik vor den Menschenmassen immer wieder in den Scheiterhaufen und verbrennen schließlich qualvoll in den Flammen. Rückfragen unter Telefon 02861/ 82-2109

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