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Vom Ochsenfrosch droht im Saarland derzeit keine Gefahr

(aho) – In Sachen Ochsenfrosch gibt das saarländische Umweltministerium Entwarnung. Nach Pressemeldungen breiten sich die Riesenfrösche derzeit vor allem in Südfrankreich explosionsartig aus und bedrohen dabei andere Amphibienarten. „Wir sehen das Thema Ochsenfrosch aus saarländischer Sicht eher mit Gelassenheit, für Panik besteht aus naturschutzfachlicher Sicht kein Anlass, allerdings ist eine gewisse Vorsicht geboten“, so Umwelt-Staatssekretär Rainer Grün. „Der Ochsenfrosch kommt bislang im Saarland nicht vor und wir glauben auch nicht, dass er sich unter unseren klimatischen Verhältnissen halten und ausbreiten könnte.“ Joachim Gerstner, Amphibienexperte im Umweltministerium, nennt für diese Einschätzung im wesentlichen folgende Gründe: Der Frosch mit den großen Glupschaugen beginnt erst mit der Fortpflanzung, wenn es mit 17 bis 21 Grad angenehm warm ist. Die bis zu 15 Zentimeter großen Kaulquappen brauchen zwei bis drei Jahre zur Entwicklung, so dass unter günstigen Bedingungen sich Ochsenfrösche zwar in Europa fortpflanzen können, es jedoch eher unwahrscheinlich ist, dass dauerhaft überlebensfähige Populationen entstehen. Dennoch warnt das Umweltministerium aufgrund der möglichen Gefahren für die heimische Fauna davor, Ochsenfrösche, die als Kaul- quappen im Tierhandel erhältlich sind, im Freiland oder selbst in Gartenteichen auszusetzen. „Davon müssen wir dringend abraten“, so Staatssekretär Grün. Der Ochsenfrosch ist mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 20 Zentimeter einer der größten Frösche weltweit. Er stammt ursprünglich aus Nordamerika. Von den europäischen Froscharten ist er durch seine enorme Größe und seine bis zu zwei Kilometer weit hörbaren, tiefen grunzenden Rufe zu unterscheiden. Ochsenfrösche fressen vor allem andere Frösche – weshalb sie eine Gefahr für die einheimische Fauna darstellen könnten. In Europa ist eine vorübergehende Ansiedlung aus Südostengland und seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts auch aus der Poebene und der Umgebung von Rom bekannt.

Ministerium für Umwelt des Saarlandes 19. April 2001 – 13:00

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