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Import von Parasiten durch Tierhandel und Tourismus

Hannover (aho) – Anläßlich des „29. Seminars Umwelthygiene“ in Hannover am 23. Februar 2001 wies Prof. Dr. Arwid Daugschies vom Institut für Parasitologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover auf die Gefahr hin, daß durch die zunehmend mobile Gesellschaft Parasiten über Haustiere in Regionen verschleppt werden, in denen sie ursprünglich nicht oder nur selten vorkommen. Die Mitnahme von Hunden auf Urlaubsreisen in subtropische oder tropische Länder setzt die voll empfänglichen Tiere einer Infektion z. B. mit Babesien und Dirofilarien aus, so dass nach Rückkehr eine klinische Erkrankung auftreten kann. Aus Tierliebe aus Endemiegebieten mitgebrachte Tiere können mit Parasiten befallen sein, die hierzulande nicht vorkommen (z.B. Leishmania infantum / Leishmaniose) oder selten (z.B. Echinococcus granulosus) sind. Eingeschleppte Parasiten wie Babesia canis und Rhipicephalus sanguineus haben sich mittlerweile in Deutschland angesiedelt.

Pferde sind vor allem bei internationalen Reitturnieren einem Kontakt zu hierzulande nicht vorkommenden Parasiten ausgesetzt (z.B. Piroplasmen). Bei importierten Nutztieren besteht die Möglichkeit der Einschleppung von Parasiten, die auch Menschen gefährden können. Hier sind an Trichinen (Trichinella spiralis) oder Bandwurmfinnen zu denken. Diese Parasiten kommen zwar in Deutschland vor, sind aber sehr selten geworden.

Die Einschleppung anthelminthikaresistenter Strongyliden (Würmer) über den Tiertransport, vor allem bei Schafen und Pferden, ist ebenfalls möglich. Vermeidungsstrategien umfassen die Aufklärung über entsprechende Risiken sowie spezifische Prophylaxemöglichkeiten. Professor Daugschies betonte, daß Behandlungsmaßnahmen nur nach einer korrekte Diagnose unter Berück- sichtigung des Vorberichtes (Aufenthalt in Endemiegebiet) erfolgreich sein können.

Prof. Dr. Arwid Daugschies Vortrag: Import von Parasiten durch Tierhandel und Tourismus 29. Seminar Umwelthygiene, 23. Februar 2001 WHO Centre Veterinary Public Health Tierärztliche Hochschule Hannover unter Beteiligung von FEP- Förderverein für angewandte Epidemiologie und Ökologie

Lehrgebäude III (Pathologie, Westfalenhof) Bünteweg 17, Hannover

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