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Tierärztliche Grenzkontrollstelle Hessen schützt Verbraucher und Tiere

Wiesbaden. Insgesamt 29.638 Sendungen aus Ländern außerhalb der EU – sogenann- ten Drittländern – wurden an der Tierärztlichen Grenzkontrollstelle Hessen am Frankfurter Flughafen 2000 zur Einfuhr bzw. Durchfuhr abgefertigt. Davon enthielten 14.186 Sendungen lebende Tiere und 15.452 Sendungen Erzeugnisse tierischer Herkunft. „Damit ist die Abfertigungszahl im Vergleich zum Vorjahr auf hohem Niveau konstant geblieben“, erklärte Sozialministerin Silke Lauten- schläger am 28.10.2001 in Wiesbaden. 1999 waren 29.606 Sendungen gezählt worden.

Die Kontrollstelle arbeite erfolgreich als wichtiger Vorposten für die Gesundheit von Mensch und Tier in Hessen und auf dem gesamten europäischen Binnenmarkt. Durch die Kontrollen von Tieren und Waren sollen Risiken ausgeschlossen werden. Auf Seuchenausbrüche in Drittländern könne so schnell reagiert werden. Die elf Tierärzte und ihre drei Mitarbeiter in der Abfertigung sowie vier Mitarbeiter in der Verwaltung bewältigten – wie die Zahlen des Jahres 2000 verdeutlichten – ein enormes Pensum.

Von den Sendungen, die lebende Tiere enthielten, wurden 686 (4,8 Prozent) beanstandet; 29 von ihnen wurde die Einfuhr verweigert. Bei den Sendungen mit Erzeugnissen tierischer Herkunft gab es 1.007 Beanstandungen (6,5 Prozent). 333 davon wurden endgültig von der Einfuhr zurückgewiesen bzw. vernichtet. Die Gründe waren Falschdeklaration, Unstimmigkeiten in den Begleitdokumenten oder Verderb.

Bei den lebenden Tieren entfiel der weitaus größte Anteil mit 8.857 Sendungen auf die Zierfische, gefolgt von Hunden und Katzen mit 2.258 Sendungen sowie Labortieren, Reptilien und sonstigen Heimtieren mit 1.573 Sendungen. Darüber hinaus wurden 466 Sendungen Geflügel, 595 Sendungen Pferde, 42 Sendungen Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen, 120 Sendungen Papageien und 275 Sendungen sonstige Vögel abgefertigt. Der Rest entfiel auf sonstige Tiere, die nicht unter eine dieser Kategorien fallen. Insgesamt wurden über 85 Millionen Tiere abgefertigt, von denen mehr als 63 Millionen auf die Zierfische entfielen.

Unter den kühlpflichtigen Erzeugnissen tierischen Ursprungs bildeten Sendungen mit frischem Fisch und frischem Fleisch den größten Anteil, dicht gefolgt von Geflügelfleisch, Milch und Milcherzeugnissen, Fleisch- erzeugnissen sowie Bluterzeugnissen für die pharmazeutische Industrie. Insgesamt wurden von den kühlpflichtigen Erzeugnissen 13.282 Sendungen mit einem Gesamtgewicht von 18.682 Tonnen abgefertigt.

Unter den nicht kühlpflichtigen Sendungen nahmen die Jagdtrophäen mit insgesamt 2.090 Sendungen den weitaus größten Anteil ein. Der Rest entfiel auf Knochen, Horn und Erzeugnisse daraus sowie Federn, Haare und Borsten.

Da die Grenzkontrollstelle am Frankfurter Flughafen für alle Erzeugnis- kategorien sowie für alle Tierarten, die auf dem Luftwege aus Drittländern in die Gemeinschaft eingeführt werden sollen, zugelassen ist, ist die Produktpalette entsprechend breit gefächert. Die Sendungen kommen aus allen Drittländern, jedoch gibt es für die einzelnen Produktkategorien Schwerpunkte. So wird frisches Lammfleisch überwiegend aus Neuseeland und Australien, frisches Rindfleisch aus Südamerika eingeführt. Pferdefleisch kommt überwiegend aus Kanada und den USA. Hauptlieferländer für frischen Fisch sind verschiedene Länder Afrikas, Asiens und Südamerikas sowie Neuseeland. Lebende Hummer werden in größeren Mengen vor allem aus Kanada und den USA importiert. Lebende Zierfische stammen überwiegend aus Südamerika und Südostasien, aber auch aus verschiedenen afrikanischen Staaten. Goldfische werden vor allem aus China importiert, Pferde überwiegend aus den USA und Kanada sowie aus verschiedenen südameri- kanischen Ländern.

Die grenztierärztliche Untersuchung erfolgt am Frankfurter Flughafen an zwei Stellen. Lebende Tiere werden in der Tierstation abgefertigt, Lebensmittel und sonstige kühlpflichtige Erzeugnisse tierischer Herkunft im Perishable Center. Sowohl Tierstation als auch Perishable Center werden von privaten Betreibern unterhalten. Die Tierärztliche Kontroll- stelle vollzieht ihre Dienstaufgaben in dort angemieteten Büroräumen. Neben den originären Aufgaben in der Einfuhrüberwachung ist sie auch zuständig für den Vollzug des Tierschutzgesetzes auf dem Gelände des Frankfurter Flughafens.

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