animal-health-online®
Redaktion Kleintiere & Pferde
  

powered by ...

USA: 13-jähriger Junge stirbt an Fledermaus-Tollwut

Tennessee, USA (aho) – Im amerikanischen Bundesstaat Tennessee (Franklin County) ist am 31. August diesen Jahres ein 13-jähriger Junge in einer Klinik an Fledermaus-Tollwut gestorben. In der Fachzeitschrift „Morbidity & Mortality Weekly Report“ wird der dramatische Krankheitsverlauf und das Sterben des kleinen Patienten eindrucksvoll geschildert:

Am 21. August klagte das Kind über Kopf – und Nackenschmerzen. Am folgenden kam ein Taubheitsgefühl und Schwäche im rechten Arm hinzu; die Körpertemperatur stieg auf 37.8° C.

Am 24. August wurde der Patient wegen dieser Symptome in Notfallabteilung des örtlichen Krankenhauses eingeliefert. Neu hinzugekommen war das Symptom „Doppelsehen“. Am gleichen Tag wurde er aber wieder mit der Diagnose „Muskelve- rspannungen“ entlassen.

Am darauffolgenden Tag wurde das Kind erneut in das Krankenhaus gebracht. Zu dieser Zeit war das Fieber auf 39.0° C gestiegen, der rechte Arm war schwach, die Sprache undeutlich. Hinzu kamen Doppelsehen, Nackensteife und Schluckbeschwerden.

Laborwerte: Blut: Leukozytenzahl: 10,000/µL (normal: 4.3-11.0/µL) mit 83% Lymphozyten. Lumbalpunktat: Leukozytenzahl: 220/mL (normal: 0-7/mL) mit 80% Lymphozyten, Eiweiß: 96 mg/dL (normal: 5-40 mg/dL)

Ein Computertomographie erbrachte keine abweichenden Befunde.

Am 26. August hatte das Kind Schwierigkeiten beim Atmen und zeigte vermehrtes Speicheln. Der Junge wurde intubiert und künstlich beatmet. Wegen des Auftretens von Erregungszuständen wurden Beruhigungsmittel verabreicht. Der Zustand verschlechterte sich dramatisch. Am nächsten Morgen war der Patient nicht mehr ansprechbar und reaktionslos, so daß weitere Beruhigungsmittel nicht mehr notwendig waren. Am 31. August wurde das Kind dann von den behandelnden Ärzten als „hirntot“ erklärt; die künstliche Beatmung wurde abgeschaltet und das Kind starb.

Während am 27. August im Blutserum, der Rückenmarksflüssigkeit und im Speichel keine spezifischen Antikörper gegen das Tollwutvirus festgestellt werden konnten, waren die am 29. August entnommen Proben positiv. Ebenso konnte „Virus-RNA“ aus einer Hautbiopsie- Probe und einer Speichelprobe isoliert werden. Eine Genanalye erbrachte den Beweis, daß es sich um ein Fledermaus-Tollwutvirus handelte.

Die im Haushalt des kleinen Patienten gehaltenen Katzen, Hunde und Pferde waren völlig gesund. Die Eltern berichteten, das ihr Sohn um dem 1. Juli diesen Jahres eine am Boden liegende Fledermaus gefunden und mit ins Haus gebracht habe. Die Fledermaus sei dann am gleichen Tag wieder in die Freiheit entlassen worden. Unbekannt ist, ob die Fledermaus zugebissen hat. Als der Verdacht auf Tollwut entstand, war der Patient schon nicht mehr ansprechbar.

Die vier Familienmitglieder und 18 Krankenhausmitarbeiter, die Kontakt zum Opfer hatten, wurden vorbeugend gegen Tollwut behandelt.

Seit 1990 sind in den USA 35 Menschen an Tollwut gestorben. 26 (74%) von ihnen hatten sich nachweislich an Fledermäusen infiziert. Das letzte Opfer der Fledermaustollwut starb am 28. September im amerikanischen Bundesstaat Iowa. Tollwut bei Fledermäusen und Flughunden wird in vielen Regionen der Erde diagnostiziert und wird für eine ganze Reihe von Todesfällen bei Menschen verantwortlich gemacht.

Schweiz Dänemark Australien %url4%Sachsen%/% %url5%England%/% %url6%Osnabrück%/%

Suche



Datenschutzerklärung