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Zahnfleischentzündung und schiefe Zähne bei Kleintieren weit verbreitet

Stuttgart (aho) – Bei mehr als 85 Prozent der über dreijährigen Hunde ist der Zahnhalteapparat krankhaft verändert: Zahnfleisch und Kieferknochen sind entzündet, die Zähne lockern sich. Tierhalter bemerken dies oft erst wenn ihr Hund sich am Kopf nicht mehr anfassen lässt, unangenehm aus dem Maul riecht oder vor Schmerz nicht mehr frisst. Auf den 17. „Baden-Badener Fortbildungstagen Kleintierpraxis“ diskutieren Experten vom 14. bis 17. April 2005 im Kongresshaus Baden-Baden unter anderem über Zahnfleischentzündung, Zahn- und Kieferbrüche, Fehlstellungen und Kieferorthopädie bei Hunden. Ursache sind – wie auch beim Menschen – meist Beläge auf den Zähnen. Weicher Zahnbelag – so genannte „Plaque“ – aber auch harter Zahnstein begünstigen Bakterien und damit Zahnfleischentzündungen. „Parodontale Erkrankungen können zu ausgedehnten Entzündungen im Kieferknochen führen und nachfolgend auch Organe wie Herz, Leber oder Nieren schädigen“, betont Dr. Markus Eickhoff. Der Esslinger Tierarzt und Zahnarzt leitet in Baden-Baden ein Seminar über tiermedizinische Zahn- Mund- und Kieferheilkunde. „Wichtig ist es, die Krankheit frühzeitig zu behandeln“, so Eickhoff. Denn regelmäßige Zahnpflege sei auch bei Hunden wirksam. Dazu gehört es, dem Hund etwas „zu Beißen“ zu geben, wie beispielsweise Kauknochen. Aber vor allem Zähne putzen ist wichtig: mehrmals wöchentlich mit einer weichen Kinder- oder auch einer speziell für Hunde entwickelte Zahnbürste und entsprechender Zahnpasta. Hundewelpen kommen zahnlos zur Welt. Die Milchzähne brechen im Alter von zwei bis sechs Wochen durch. Sechs Monate später schieben die bleibenden Zähne nach. Das Gebiss besteht dann aus 42 Zähnen. Diese stehen jedoch nicht immer am vorgesehen Platz. Deshalb ist bei Hunden häufig eine kieferorthopädische Behandlung nötig. „Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine ästhetische Korrektur, sondern um reine Schmerzbeseitigung und Wiederherstellung der Gesundheit des Tieres“, sagt Eickhoff. Denn die Tiere beißen sich mit falsch stehenden Fangzähnen sogar Löcher in den Kiefer. „Betrachtet man die Auswirkungen von Zahnerkrankungen auf die allgemeine Gesundheit und das Verhalten eines Tieres, so ist jede Behandlung, die notwendig ist, um diese Problematik zu beheben, gerechtfertigt“, betont Eickhoff.

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