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Vetrinäramt Lichtenfels: Zunehmende Verstöße gegen Tierschutzgesetz

Lichtenfels (aho) – Tierschutzrelevante Probleme in der Tierhaltung sind oft mit sozialen Problemen der Tierhalter verbunden. Dies mussten wie viele Veterinärämter in Deutschland auch die Mitarbeiter der Abteilung Veterinärwesen des Landratsamtes Lichtenfels sowohl im landwirtschaftlichen als auch im Heimtierbereich im Landkreis verstärkt feststellen.

Einen kleinen Überblick über die Vielfalt der Probleme zeigen folgende Fälle aus dem Jahresbericht des Landratsamtes Lichtenfels 2005:

Bei der Kontrolle einer Kaninchenhaltung wurde festgestellt, dass ein Großteil der noch vorhandenen Tiere an Myxomatose (einer in 90 % der Fälle tödlich verlaufenden Kaninchenseuche) erkrankt waren. Viele Tiere zeigten massive Krankheitssymptome und waren zum Teil stark abgemagert und verwurmt. Zu dem waren die Kaninchenställe schlecht ausgemistet, in einem Stall wurde ein völlig zersetzter Kadaver entdeckt. An Hand früherer Tierzahlen war davon auszugehen, dass bereits über die Hälfte der ehemals vorhandenen Tiere verendet waren. Auf Grund der Überforderung der Besitzer mit der vorgefundenen Situation, wurde der Tierbestand von Amts wegen aufgelöst. Ein Teil der erkrankten Tiere musste auf Grund der schlechten Prognose eingeschläfert werden, die restlichen Tiere konnten an das Tierheim Lichtenfels abgegeben werden.

Bei der Überprüfung eines Zuchtsauenbestandes Anfang des Jahres 2005 wurden neben erheblichen baulichen und hygienischen Mängeln auch schwerwiegende tierschutzrelevante Missstände festgestellt. Eine Muttersau war hochgradig abgemagert und konnte krankheitsbedingt nicht mehr aufstehen. Angesichts der fehlenden Einsicht des Tierhalters für die Notwendigkeit, die Sau von ihren Leiden zu erlösen, musste die Tötung des Tieres angeordnet werden. Die restlichen Muttersauen, die Anzeichen von starkem Räudebefall mit Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens zeigten, wurden nach Einschreiten des Veterinäramtes tierärztlich versorgt.

Reptilien als Haustiere liegen steigend im Trend, stellen jedoch oft hohe Anforderungen an die Unterbringung. Gerade Schildkröten – vermeintlich einfach zu haltende Hausgenossen – können sich, je nach Art und Anzahl zu einem Problem entwickeln. Leider fehlt es den Haltern oft an der entsprechenden Sachkunde. Da Reptilien keine Lautäußerungen von sich geben, werden Probleme häufig spät oder nicht erkannt. So musste im Herbst letzten Jahres eine Schildkrötenhaltung mit über 80 Tieren innerhalb kürzester Zeit aufgelöst werden. Dank tatkräftiger und finanzieller Mithilfe zwei erfahrener Reptilienhalterinnen wurden die teilweise schwer erkrankten Tiere innerhalb kürzester Zeit optimal untergebracht.

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