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Tiermisshandlungen nehmen zu +++ Halter oft überfordert +++ Alkohol, Drogen, Psyche

Köln (aho) – Wie viele Veterinärämter in Deutschland ist auch das Veterinäramt der Stadt Köln mit einer steigenden Zahl von Tiermisshandlungen konfrontiert. Hierüber berichtete der WDR in der Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ (29. Januar 2006). Der Sender begleitete die engagierte Amtstierärztin Gabriele Pappenheim vom Kölner Veterinäramt, die seit 15 Jahren für den Bereich „Privater Tierschutz“ zuständig ist. Ob Verwahrlosung von Tieren, Tierquälerei oder nicht vorschriftsmäßige Tierhaltung, die Tierärztin muss jeden Hinweis überprüfen. Und immer öfter entdeckt sie dabei schwere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Wie jenen Halter, der ständig seinen Hund trat und das Tier über eine vielbefahrene Straße hetzte. Oder die zwei Frauen, die in Urlaub fuhren und ihren Dobermann zu Hause verhungern ließen. Oder der Besitzer von zwei Kaninchen, der monatelang den Stall nicht reinigte, sodass der Boden voller Kot war und die Läufe der Tiere sich entzündeten. Tierhalter schrecken nicht davor zurück, die Tiere massiv zu verprügeln, Zigaretten auf Tieren aus zu drücken oder mit heißem Wasser zu verbrühen, berichtete die Tierärztin vor laufender Kamera.

In den letzten Jahren stieg in Köln die Zahl der Tiermisshandlungen deutlich an, war in der Sendung zu erfahren. Mittlerweile bearbeitet die Tierärztin Gabriele Pappenheim pro Jahr 500 Fälle, bei denen sie zu den Wohnungen der Tierhalter herausfahren muss. Hinzu kommen noch die telefonisch bearbeiteten Fälle. Ein Großteil dieser Fälle ist laut der Amtstierärztin auf die zunehmenden sozialen Probleme zurückzuführen: Arbeitslosigkeit, Geldmangel, Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie psychische Probleme von Tierhaltern.

Bei wiederholtem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz stellen das Ordnungsamt oder die Polizei die Tiere sicher und bringen sie ins Tierheim. Doch juristisch ist es sehr schwierig, langfristige Verbote zur Tierhaltung durchzusetzen. Dies gelingt in Fällen, in denen Tiere wiederholt extrem vernachlässigt werden, heißt es.

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