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Tollwut: Weitere 170.000 Impfköder zum Schutz von Mensch und Tier

Koblenz (aho) – Am 23. März beginnt in Rheinland-Pfalz die nächste Tollwut-Impfaktion für Füchse. Das teilte das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz mit.

Zunächst verteilen unter anderem Förster und Jäger dort, wo Menschen wohnen, etwa 23.000 Handköder. Ab dem 3. April werfen Flugzeuge weitere 147.000 Futterpresslinge ab. Für die gleichmäßige Verteilung – vorgesehen sind 30 Köder pro Quadratkilometer – sorgen eine Satelliten gestützte Navigation und der vollautomatische Abwurf der streichholzschachtelgroßen Happen.

Betroffen von dieser achten Impfaktion seit November 2004 sind die Kreise Mainz-Bingen, Alzey-Worms, Bad Kreuznach, Kusel, Birkenfeld, Kaiserslautern, Bad Dürkheim, Südliche Weinstraße, der Rhein-Pfalz-Kreis und der Donnersbergkreis. Ein Teil der in Fett und Fischmehl verpackten Schluckimpfungen für Füchse wird in kreisfreien Städten ausgelegt: Worms, Frankenthal, Ludwigshafen, Neustadt an der Weinstraße, Speyer, Kaiserslautern und Mainz.

Die Impfaktion kostet das Land rund 106.000 Euro. Sie soll die Krankheit eindämmen, die im Januar 2005 nach fast sieben tollwutfreien Jahren wieder in Rheinland-Pfalz ausgebrochen ist. Seither wurde die gefährliche Tierseuche im Landesuntersuchungsamt bei 34 Füchsen, einem Reh und einem Pferd nachgewiesen. Gefunden wurden die Tiere im Donnersbergkreis sowie in den Kreisen Alzey-Worms, Kusel und Mainz-Bingen, zuletzt waren es zwei verhaltensauffällige Füchse in der Ortsgemeinde Bodenheim und ein weiterer in Nackenheim. (Kreis Mainz-Bingen).

Um zu verhindern, dass die Tollwut in die Stadt Mainz einzieht, wird dort besonders intensiv geimpft. Auch an den möglichen Übergangsstellen nach Hessen soll sicher gestellt werden, dass alle Füchse ausreichend geimpft sind. Ein besonderes Augenmerk gilt der A 60 im Süden und der nördlich davon gelegenen Bahnlinie über den Rhein.

Der in den Ködern enthaltene Impfstoff ist nach bisherigen Erkenntnissen für Haustiere unschädlich. Menschen sollten die Köder nicht anfassen. Kommt es doch zum Kontakt mit der Impfflüssigkeit, wird empfohlen, die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, mit Alkohol zu desinfizieren und sofort einen Arzt aufzusuchen.

Hundebesitzer sollten ihre Hunde im Impfgebiet nicht frei laufen zu lassen, damit sie keine Köder fressen und damit den Impferfolg bei den Füchsen beeinträchtigen.

Sollte ein Hund oder eine Katze dennoch einen Impfköder zerbeißen oder schlucken, besteht bei gültigem Tollwutimpfschutz kein Infektionsrisiko für das Tier.

Tollwut ist eine gefährliche Infektionskrankheit. Sie wird durch ein Virus hervorgerufen, das sich auch im Speichel infizierter Tiere befindet. Hunde, Katzen und Weidetiere sollten gegen Tollwut geimpft werden. Auf den Menschen wird Tollwut hauptsächlich durch Bisse übertragen. Spaziergänger sollten ihre Hunde deshalb zur Sicherheit anleinen und Wildtiere nicht anfassen. Wer den Verdacht hat, sich zum Beispiel durch einen Biss infiziert zu haben, sollte die Wunde gründlich mit Wasser und Seife ausspülen, sie mit hochprozentigem Alkohol desinfizieren und sofort einen Arzt aufsuchen. Kurze Zeit nach der Ansteckung kann ein Ausbruch der in der Regel tödlich verlaufenden Krankheit beim Menschen durch eine nachträgliche Impfung verhindert werden.

Mit Tollwut infizierte Tiere sterben in der Regel nach vier bis zehn Tagen. Anzeichen einer Infektion sind Wesens- und Verhaltensänderungen wie erhöhte oder verminderte Erregung, Aggressivität oder Benommenheit. Wildtiere verlieren ihre angeborene Scheu und wagen sich bis in Ortschaften vor. Sie werden orientierungslos, angriffslustig oder beißsüchtig.

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