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Der Fuchs geht um: Warnung vor dem Fuchsbandwurm

Schwerin (aho) – Ob Waldbeeren oder Pilze – der Wald bietet allerlei leckere Früchte. Doch Vorsicht: Der Fuchs geht um! Und die Warnungen vor den bedrohlichen Folgen des Fuchsbandwurms auf unsere Gesundheit, könnten einem glatt den Appetit verderben.

Der Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei Dr. Till Backhaus (SPD) weist daraufhin, dass nicht nur Waldfrüchte mit Umsicht zu genießen sind: “ Man kann sich auch an Früchten und Gemüse in der Nähe von Städten und sogar am Gemüse im eigenen Garten mit dem Fuchsbandwurm infizieren. Das hängt damit zusammen, dass die Füchse immer mehr in die Siedlungsgebiete der Menschen vordringen. Man findet sie eher in Gärten, auf Feldern und Wiesen als im Wald.“

Der kleine Fuchsbandwurm – Echinokokkus multilocularis – Ist eine der gefährlichsten vom Tier auf den Menschen übertragbaren Krankheiten. Der Fuchs scheidet die Eier mit dem Kot aus. Beim Menschen verursacht der Fuchsbandwurm ein tumorähnliches Wachstum, meistens in der Leber, das ohne Behandlung zum Tode führt .Das Larvengewebe wächst im menschlichen Körper nur einen Zentimeter pro Jahr. Durch das sehr langsame Wachstum und die hohe Belastbarkeit der Leber macht sich der „Tumor“ meist erst bemerkbar, wenn der Großteil des Organs bereits vom Wurm durchwuchert ist. Noch vor 15 Jahren bedeutete der Befall vom Fuchsbandwurm den sicheren Tod. Inzwischen gibt es aber Medikamente, die das Wachstum des Parasiten zumindest verlangsamen.

Bundesweit breitet sich der Fuchsbandwurm aus. „Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist eine starke Erhöhung der Befallshäufigkeit zu registrieren“, sagt Minister Backhaus. Im Jahr 2005 untersuchten Wissenschaftler des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei 82 Füchse. Von den untersuchten Proben waren vierzehn mit dem Fuchsbandwurm infiziert. Die betroffenen Tiere stammen aus fünf Kreisen und stellen 17% der untersuchten Füchse dar. Da die vorliegenden Ergebnisse an einer kleinen Stichprobe gewonnen wurden, sollen für tiefer gehende Aussagen die Untersuchungen in einem Programm fortgesetzt werden.

Um das Infektionsrisiko zu verringern empfiehlt der Minister folgendes: „Bodennah wachsende Früchte, sowie Plantagenerdbeeren, Früchte von Streuobstwiesen oder Gartengemüse sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Gekochtes Gemüse oder eingekochtes Obst sind in jedem Fall unbedenklich. Einfrieren oder das Einlegen in Alkohol ist hingegen unwirksam. Auch das Händewaschen nach dem Sammeln und nach der Gartenarbeit sollte keinesfalls vergessen werden. Katzen- und Hundebesitzer sollten ihre Tiere regelmäßig entwurmen.

Bislang sind unter den Erkrankten laut Studien aus Bayern und der Schweiz häufig Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten. Sie erkranken 20mal so oft daran wie andere Berufsgruppen. Erklärung dafür sind zum Beispiel der regelmäßige Kontakt mit feuchter Erde in der die Eier lange lebensfähig bleiben, oder eine Infektion durch aufgewirbelte Eier aus getrocknetem, zerfallenem Fuchskot auf Feldern beim Mähen. Bei landwirtschaftlichen Arbeiten mit starkem Staubanfall empfiehlt es sich deshalb einen Atemschutz zu tragen.

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