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Rheinland-Pfalz: Weitere 170.000 Tollwutimpfköder zum Schutz von Mensch und Tier

Koblenz (aho) – Bald beginnt in Rheinland-Pfalz die nächste Tollwut-Impfaktion für Füchse. Das teilt das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Mainz mit. Ab dem 4. September werfen Flugzeuge 147.000 Futterpresslinge ab. Für die gleichmäßige Verteilung – vorgesehen sind 30 Köder pro Quadratkilometer – sorgen eine Satelliten gestützte Navigation und der vollautomatische Abwurf der streichholzschachtelgroßen Happen. Dort, wo Menschen wohnen, verteilen Förster und Jäger etwa 22.000 Handköder.

Dies ist die neunte Impfaktion nachdem vor etwa 15 Monaten die Tollwut nach fast sieben tollwutfreien Jahren wieder in Rheinland-Pfalz aufgetreten war. Im vergangenen Jahr wurde die gefährliche Krankheit noch bei 31 Füchsen, einem Pferd und einem Reh nachgewiesen; in diesem Jahr waren es bisher nur drei Fälle. Gefunden wurden die infizierten Füchse im Donnersbergkreis sowie in den Kreisen Alzey-Worms, Kusel und Mainz-Bingen. Zuletzt waren es zwei verhaltensauffällige Füchse in der Ortsgemeinde Bodenheim und ein weiterer in Nackenheim (Kreis Mainz-Bingen).

Der letzte Tollwutnachweis ist über ein halbes Jahr her. Das zeigt, dass die Tollwutbekämpfungsmaßnahmen greifen und dass vor allem die Impfungen wirken.

Beteiligt an dieser neunten Impfaktion – sie kostet das Land rund 106.000 Euro – sind die Kreise Mainz-Bingen, Alzey-Worms, Bad Kreuznach, Kusel, Birkenfeld, Kaiserslautern, Bad Dürkheim, Südliche Weinstraße, der Rhein-Pfalz-Kreis und der Donnersbergkreis. Ein Teil der in Fett und Fischmehl verpackten Schluckimpfungen wird in kreisfreien Städten ausgelegt: Worms, Frankenthal, Ludwigshafen, Neustadt an der Weinstraße, Speyer, Kaiserslautern und Mainz.

Tollwut ist eine gefährliche Infektionskrankheit. Sie wird durch ein Virus hervorgerufen, das sich auch im Speichel infizierter Tiere befindet. Hunde, Katzen und Weidetiere sollten gegen Tollwut geimpft sein. Auf den Menschen wird Tollwut hauptsächlich durch Bisse übertragen. Spaziergänger sollten ihre Hunde deshalb zur Sicherheit anleinen und Wildtiere nicht anfassen. Wer den Verdacht hat, sich zum Beispiel durch einen Biss infiziert zu haben, sollte die Wunde gründlich mit Wasser und Seife ausspülen, sie mit hochprozentigem Alkohol desinfizieren und sofort einen Arzt aufsuchen. Kurze Zeit nach der Ansteckung kann ein Ausbruch der in der Regel tödlich verlaufenden Krankheit beim Menschen durch eine nachträgliche Impfung verhindert werden.

Der in den Ködern enthaltene Impfstoff ist nach bisherigen Erkenntnissen für Haustiere unschädlich. Hundebesitzer sollten ihre Hunde im Impfgebiet dennoch eine Woche nach der Köderauslage nicht frei laufen lassen und von Tollwutködern fern halten, damit sie diese nicht fressen und damit den Impferfolg bei den Füchsen beeinträchtigen. Sollte ein Hund oder eine Katze dennoch einen Impfköder zerbeißen oder schlucken, besteht bei gültigem Tollwutimpfschutz kein Infektionsrisiko für das Tier. Menschen sollten die Köder nicht anfassen. Kommt es doch zum Kontakt mit der Impfflüssigkeit, wird empfohlen, die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, mit Alkohol zu desinfizieren und sofort einen Arzt aufzusuchen.

Mit Tollwut infizierte Tiere sterben in der Regel nach vier bis zehn Tagen. Anzeichen einer Infektion sind Wesens- und Verhaltensänderungen wie erhöhte oder verminderte Erregung, Aggressivität oder Benommenheit. Wildtiere verlieren ihre angeborene Scheu und wagen sich bis in Ortschaften vor. Sie werden orientierungslos, angriffslustig oder beißsüchtig.

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