animal-health-online®
Redaktion Kleintiere & Pferde
  

powered by ...

Österreich: Hunde-Freilaufmodell gescheitet +++ Jetzt schärfere Kontrollen

Salzburg / St. Gilgen (aho) – Das „Hunde – Freilaufmodell“ in der österreichischen Gemeinde St. Gilgen ist nach mehreren Hundeattacken gescheitert. Das berichten jetzt die „Salzburger Nachrichten“ (SN). Das Modell sah vor, dass Hunde von Besitzern mit „Hundeführerschein“ frei laufen durften, alle anderen Hunde mussten angeleint werden.

Mehrere Hundeattacken trafen auch Kinder von Kommunalpolitikern. So wurde die zweijährige Tochter des Vizebürgermeisters Otto Kloiber (ÖVP) zwei Mal von Hunden angefallen – ein Mal auf Kloibers eigenem Grund. Der acht Monate alte Sohn von Gemeinderat Toni Eigenstuhler (ÖVP) wurde im Kinderwagen von einem Rottweiler angegriffen.

Gemeindevertreter Jarno Greinz (ÖVP) stellte deshalb einen Antrag auf generellen Leinenzwang. Zuvor war ein freilaufender Hund auf seinen zweijährigen Sohn zugestürmt. „Mein Vater konnte den Kleinen im letzten Moment noch hochreißen“, sagt Greinz den „SN“. Weil es sich in diesem Fall um den Hund einer ausgebildeten Hundetrainerin handelte, gilt das einzigartige Freilaufmodell jetzt als gescheitert.

Zudem gibt es rechtliche Probleme wegen der Ausstellung von „Freilaufausweisen“ für Hundebesitzer mit Ausbildung. Dafür gebe es keine rechtliche Grundlage, teilte die Bezirkshauptmannschaft der Gemeinde mit. „Wir hätten geglaubt, dass wir mit dem Modell allen gerecht werden“, sagt Gemeinderat Manfred Gebhard (SPÖ) der Zeitung. Jetzt deutet aber alles darauf hin, dass an einer generellen Leinenpflicht kein Weg vorbei führt.

In den Flachgauer Gemeinden St. Georgen und Lamprechtshausen beziehen sich die Beschwerden gegen Hundebesitzer vor allem auf die auffällig große Anzahl an Hunden. „Ich bin mir sicher, dass es bei uns mehr Hunde gibt als gemeldet sind“, sagt etwa St. Georgens Bürgermeister Fritz Amerhauser (ÖVP) den „Salzburger Nachrichten“.

Gemeinsam mit der Polizeiinspektion Lamprechtshausen planen die Gemeinden nun eine „lückenlose Prüfung“ der Hundehaltungen. „Es laufen viele Hunde ohne Marke herum. Das passt zu den Rückgängen bei den Hundeanmeldungen“, sagt Ortschef Johann Griessner aus Lamprechtshausen im Gespräch mit der Zeitung. Amerhauser meint, er könne sich vorstellen, „dass jemand vergisst, seinen Hund anzumelden“. Viele Mehrfachhundehalter meldeten aber nur einen Hund an, um Kosten zu sparen.

Suche



Datenschutzerklärung