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Tierärzte warnen: Selbstbehandlung von Haustieren kann tödlich enden

Bonn (aho) – Fieber, Schnupfen oder allgemeines Unwohlsein – gegen die meisten eigenen Wehwehchen hat der Mensch ein Mittel zu Hause. Und wenn das Haustier kränkelt, meint so mancher Tierhalter: „Was für mich gut ist, kann für das Tier nicht schlecht sein.“ Doch hier warnt die Bundestierärztekammer (BTK): Die Selbstbehandlung auch mit scheinbar harmlosen Heilmitteln kann ohne tierärztliche Kontrolle für die vierbeinigen Hausgenossen böse enden.

Denn mehr als nur erhebliche Dosierungsunterschiede zwischen Mensch und Tier sind bei Arzneimittelgaben zu beachten. Der Stoffwechsel der Haustiere unterscheidet sich von dem des Menschen, erläutert die BTK. Oftmals fehlen wichtige Enzyme, dem tierischen Organismus gelingt es nicht oder nur sehr langsam, bestimmte Wirkstoffe abzubauen und über die Nieren und den Urin auszuscheiden. Auch Substanzen wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure, die in vielen schmerzstillenden und fiebersenkenden Mitteln enthalten sind, können bei Tieren zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen.

Jedoch nicht allein der Griff ins eigene Medikamentenschränkchen ist unter Umständen für die Vierbeiner gefährlich. Bei den verschiedenen Tierarten bestehen gleichfalls große Unterschiede im Hinblick auf die Verträglichkeit einiger Substanzen. So kann selbst die äußere Anwendung von für Hunde entwickelten Floh- und Zeckenmitteln für Katzen zur Gefahr werden, Grund ist auch hier ein fehlendes Enzym. Deshalb sind Tierarzneimittel immer nur für bestimmte Tierarten zugelassen und entsprechend gekennzeichnet.

Selbst Hausmittelchen oder Naturprodukte sollten von Tierhaltern mit Vorsicht angewendet werden. Die Anwendung von teebaumölhaltigen Pflegeprodukten gegen Parasiten beispielsweise kann bei Katzen zu Vergiftungserscheinungen führen. Und ein weit verbreiteter Mythos, aber vollkommen nutzlos ist die Fütterung von Knoblauch oder Zwiebeln gegen Wurmbefall bei Hund und Katze.
Versehentliches Überdosieren kann stattdessen eine Blutarmut auslösen, denn Schwefelverbindungen in den Pflanzen lassen die Blutkörperchen platzen. Die Bundestierärztekammer rät Tierhaltern, bei frei verkäuflichen Tierarzneimitteln und anderen auf dem Markt befindlichen Produkten stets darauf zu achten, dass sie für die jeweilige Tierart geeignet sind. Im Zweifelsfall berät gerne die Tierärztin oder der Tierarzt, so die BTK.

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