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Hantavirus-Infektion: Erhöhtes Ansteckungsrisiko im Frühjahr

Stuttgart (aho) – Das Gesundheitsamt Stuttgart warnt vor dem Hantavirus, das vor allem durch Nagetiere übertragen wird. Mit einfachen Vorkehrungen kann man das Infektionsrisiko minimieren. Eine Impfung ist jedoch nicht möglich.
Hantaviren werden von infizierten Nagetieren über Speichel, Urin und Kot ausgeschieden. Mäuse und Ratten sind in Mitteleuropa die Hauptüberträger. Der Mensch infiziert sich über den Kontakt mit den Ausscheidungen. In der Regel werden die Erreger über eingetrocknete und aufgewirbelte Ausscheidungen eingeatmet. Der überwiegende Teil der Hantavirus-Infektionen verläuft unbemerkt. Kommt es zu einer Erkrankung, so treten grippeähnliche Beschwerden auf mit drei bis vier Tage anhaltendem hohen Fieber (über 38 Grad Celsius), Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen. Zusätzlich kann die Nierenfunktion gestört sein oder sogar ein akutes Nierenversagen auftreten. In Ausnahmefällen kann es zu einer lebensbedrohlichen Blutungsneigung kommen. Selten treten bei dem in Deutschland häufigsten Virustyp Erkrankungen der Lungen auf. Eine Impfung gegen Hantaviren gibt es nicht.

2007 war ein massiver Anstieg der Hantavirus-Erkrankungen in Deutschland zu verzeichnen: Während in den Vorjahren etwa zwischen 100 und 450 Erkrankungen pro Jahr statistisch erfasst worden waren, wurden im letzten Jahr fast 1700 Erkrankungen gemeldet. Baden-Württemberg war mit knapp 1100 Erkrankungen am stärksten betroffen. In Stuttgart waren 32 Personen erkrankt (2006: Fünf Personen). Die Ursache der massiven Zunahme ist nicht ganz klar. Wahrscheinlich spielt eine deutliche Vermehrung der Rötelmäuse, die erfahrungsgemäß alle zwei bis drei Jahre erfolgt, eine Rolle.

Zu den Tätigkeiten mit besonderem Ansteckungsrisiko gehören der Aufenthalt in und vor allem die Reinigung von Scheunen, Schuppen, Ställen oder verlassenen Häusern, in denen Mäuse hausen oder gehaust haben. Wird zum Beispiel getrockneter Mäusekot durch Fegen aufgewirbelt, können Hantaviren eingeatmet werden und zu einer Infektion führen.

Das Stuttgarter Gesundheitsamt empfiehlt, durch einige einfache Maßnahmen das Infektionsrisiko deutlich zu senken: Mäuse in Wohnhäusern und in der näheren Umgebung sollten bekämpft werden. Tote Mäuse sollten nicht mit bloßen Händen angefasst werden. Beim Frühjahrsputz von Gartenhäusern oder Geräteschuppen sollte vor, während und nach der Reinigung gut gelüftet werden. Das Tragen von Einmal-Schutzhandschuhen und einer Atemschutzmaske (zum Beispiel im Baumarkt erhältlich) ist empfehlenswert. Feuchtes Reinigen ist sicherer als Fegen. Wenn man im Haus eine tote Maus oder Mäusekot findet, sollte man alles gründlich mit einem handelsüblichen alkoholischen Desinfektionsmittel besprühen. So werden die Viren vor der Reinigung abgetötet und das Infektionsrisiko verringert.

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