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Finanzielle Verhältnisse jahrelang verschleiert: Hamburger Tierschutzverein vor der Pleite

Hamburg (aho) – Der Hamburger Tierschutzverein galt als einer der wohlhabendsten Deutschlands. Nun kommt heraus: Die finanzielle Lage ist katastrophal. Die Vereinmitglieder wurden jahrelang wissentlich falsch informiert. Der Verein kann tatsächlich seine Ausgaben nicht decken, lebt seit Jahren von seinen Ersparnissen. Wenn keine Kehrtwende eingeleitet wird, droht die Insolvenz.

Die neu gewählte Vereinvorsitzende Gabriele Waniorek-Goerke (56) steht eine große Aufgabe bevor: die Sanierung der Finanzen. „Im Jahr 2006 hat der Verein mehr als 400000 Euro Miese gemacht, im Jahr 2007 war der Fehlbetrag sogar doppelt so hoch“, wird sie in der Hamburger Morgenpost zitiert, „und für 2008 fehlen im ersten Quartal bereits 100000 Euro.“

Ein Beispiel für die eklatante Fehlwirtschaft unter ihrem Vorgänger Wolfgang Poggendorf: Nahezu das gesamte Spendenaufkommen des Jahres 2007 (225.000 Euro) floss nach Recherchen der Zeitung nicht etwa in Tierfutter oder Medikamente, sondern in die vier Ausgaben der Vereinszeitschrift „ich&du“. Rund 200.000 Euro kostete die Zeitschrift für die 6000 Vereinsmitglieder im Jahr. Ein Großteil der Spenden ging für Honorare drauf, etwa für Wolfgang Poggendorf, der viele Artikel schrieb und die Fotos machte.

Während die meisten Kosten für den Tierheimbetrieb stiegen, brachen die Einnahmen des Vereins nach dem Untreue-Skandal um den Ex- Vorsitzenden Poggendorf im vergangenen Jahr dramatisch ein: Die Erbschaften sind im Vergleich zum Jahr 2006 um fast ein Drittel zurückgegangen (von rund 1,8 auf rund 1,27 Millionen Euro). Eine Austrittswelle (minus 450 Mitglieder) ließ die Beiträge sinken, bericht die Morgenpost.

Gabriele Waniorek-Goerke zur Morgenpost: „Wir müssen jetzt schnell den Jahresabschluss 2007 fertig stellen und mit dem Finanzamt klären, ob die Gemeinnützigkeit des Vereins erhalten bleibt.“

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