Würzburg/Haßfurt (aho) – Gegen die frühere Führung des Tierschutzvereins Haßfurt und Umgebung ermittelt jetzt die Kripo Schweinfurt wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Bardo Backert in Bamberg gegenüber der Zeitung „Main Post“.

Anhaltspunkte dafür, dass mit den Vereinsfinanzen in der Vergangenheit nicht alles in Ordnung gewesen sein könnte, hätten sich aus der Überprüfung der Rechnungsunterlagen für die Fundtierbetreuung in den zurückliegenden Jahren durch das Landratsamt Haßberge ergeben. „Insbesondere geht es um die Spende eines Wohltäters über mehrere Tausend Euro, die im betreffenden Zeitraum in den Kassenunterlagen des Tierschutzvereins nicht auftaucht“, sagte Backert dem Blatt. „Das hat uns stutzig gemacht.“ Sollte sich der Verdacht erhärten, könnte es sich um Veruntreuung von Geld handeln, das dem Verein und dessen Mitgliedern zugestanden wäre. Hierfür kämen dann in erster Linie Mitglieder des damaligen Vorstands als Verantwortliche infrage, allen voran der Kassier sowie der Vorsitzende.

Hinweise auf mögliche Unregelmäßigkeiten in der Kassenführung hätten sich laut Main Post auch aus einer Anzeige ergeben, die Ende August gegen den Tierschutzverein erstattet worden ist. Weiterhin unabhängig hiervon müssen die Vorwürfe wegen Tierquälerei betrachtet werden, die im Juli zu einer Anzeige des Veterinäramts Haßberge gegen Dieter und Heidi Schindelmann geführt haben, dem Betreiberehepaar des Haßfurter Tierheims. In diesem Fall, der zum Entzug der Betriebsgenehmigung für das Haßfurter Tierheim durch das Landratsamt geführt hat, hat die Staatsanwaltschaft bereits vor Wochen Anklage gegen das Ehepaar Schindelmann erhoben. Wann es zu einer etwaigen Verhandlung vorm Amtsgericht Haßfurt kommt, ist derzeit noch nicht absehbar, so die Zeitung.