Tipps zur Vorbeugung von Listeriose
(aid) – Vor allem Rohmilch, Rohmilchprodukte und bestimmte Fleisch- und Fischerzeugnisse sowie pflanzliche Produkte können mit Listerien belastet sein. Listerien sind in der Umwelt weit verbreitet und können bei tierischen Lebensmitteln beim Melken oder beim Schlachten auf die Lebensmittel übergehen. Aber auch durch mangelnde Hygiene bei der Verarbeitung in Industrie und Haushalt können pflanzliche und tierische Lebensmittel kontaminiert werden. Die Erkrankung, Listeriose genannt, verläuft meist relativ harmlos und ähnelt einem grippalen Infekt. Mit etwa 30-40 gemeldeten Fällen pro Jahr kommt sie auch eher selten vor. Bei Schwangeren kann die Listeriose jedoch zu Früh- und Totgeburten führen. Ältere und immungeschwächte Menschen können eine Form der Hirnhautentzündung entwickeln. Die Krankheitserscheinungen treten nach 1-7 Tagen auf. Listeria monocytogenes, ein besonders hartnäckiger Vertreter, kann sich bei Temperaturen zwischen 1 und 45 °C vermehren, also auch noch unter Kühlschrankbedingungen. Auch ohne Sauerstoff, also zum Beispiel in vakuumverpackten Lebensmitteln, findet der Organismus gute Wachstumsbedingungen. Nur Kochen, Braten, Sterilisieren und Pasteurisieren tötet die Bakterien ab. Wenig Wasser, viel Salz oder Konservierungsstoffe und einen saure Umgebung hemmen das Wachstum des Bakteriums.
Der aid infodienst, Bonn, gibt Verbrauchern zum Schutz vor Listeriose folgende Empfehlungen:
– Waschen Sie sich vor der Zubereitung von Speisen die Hände. – Fleisch und rohes Gemüse muss auf getrennten Arbeitsflächen zubereitet werden. Diese nach Gebrauch gründlich reinigen. – Vor allem Menschen mit geschwächter Immunabwehr sollten Fleisch- und Fischgerichte vollständig durchgaren und Hackfleisch nicht roh essen. – Trinken Sie Rohmilch nur abgekocht. – Bei leicht verderblichen Lebensmitteln sollten Sie genau auf das Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum achten und Produkte in Vakuumverpackungen möglicht weit vor diesen Daten verbrauchen. – Schwangere sollten zusätzlich keinen Rohmilchkäse essen und die Käserinde auch bei anderen Käsesorten nicht mitessen.
aid, Heike Rapp