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Agrarexperte warnt vor dramatischer Zunahme des „stillen Hungers“

Hamburg (ots) – Neben den eine Milliarde hungernden Menschen leidet eine weitere Milliarde unter so genanntem „stillen Hunger“. Sie haben zwar genug Reis oder Brot zu essen, aber es fehlen ihnen wichtige Nährstoffe, Spurenelemente oder Vitamine. Das sagte der Agrarforscher und ehemalige Leiter des International Food Policy Research Institute (Ifpri) in Washington, Joachim von Braun, der ZEIT. „Der Mangel an Eisen, Zink oder Vitamin A hat dramatisch zugenommen“, sagte er. „Der ’stille Hunger‘ zerstört in den Krisengebieten eine ganze Generation.“

Der aus Westfalen stammende Agrarwissenschaftler bilanzierte im Gespräch mit der ZEIT seine Amtszeit als Ifpri-Leiter und warnte vor weiteren weltweiten Nahrungskrisen: „Ohne Klimawandel rechnen wir im Jahr 2050 mit 113 Millionen unterernährten Kindern auf der Welt. Berücksichtigt man die Klimaszenarien, werden es mehr als 140 Millionen sein. Sieben Milliarden Dollar sind allein erforderlich, um den zusätzlichen Hunger zu verhindern.“

Dabei setzt von Braun auch auf die in Deutschland umstrittene Gentechnik: „Angesichts der Verknappung von Land und Wasser ist sie notwendig, um die Produktivität auf den genutzten Flächen zu erhöhen und so die nächsten noch hinzukommenden zwei Milliarden Menschen ernähren zu können.“ Auch um den Gehalt der Nahrungsmittel an lebenswichtigen Nährstoffen und Vitaminen zu erhöhen und so den „stillen Hunger“ zu bekämpfen, seien Bio- und Gentechnik der beste Ansatz.

Für eine effizientere Landwirtschaft sei aber die bessere Nutzung der vielerorts knappen Wasservorkommen der wichtigste Weg. Neben dem Wasser sei auch der Boden selbst zum wertvollen Gut geworden: „Die Haut der Erde hat Krebs. Viele Böden werden falsch genutzt und ausgebeutet, sie sind versalzen, haben Nährstoffdefizite. Diesen Hautkrebs zu heilen muss als globale Aufgabe verstanden werden, auch in Deutschland.“

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