Der Braten stammt zumeist aus deutscher Erzeugung
L P D – Mit der Kartoffel als Hauptnahrungsmittel sind die deutschen Verbraucher gut bedient. Die hiesigen Landwirte produzieren deutlich mehr Kartoffeln, als in Deutschland verzehrt werden. Der Selbstversorgungsgrad, also das Verhältnis der inländischen Erzeugung zum inländischen Verbrauch, erreichte im Jahr 2008 respektable 146 Prozent. Ein Selbstversorgungsgrad von mehr als 100 Prozent wurde auch bei Zucker mit 121, Fleisch mit 106 sowie Getreide mit 102 Prozent ermittelt. Insbesondere die Schweinefleischerzeuger haben in jüngster Vergangenheit im Export Punkte gesammelt und in Osteuropa, Russland sowie dem asiatischen Raum neue Käuferkreise erschlossen. Aber auch deutscher Käse, dessen Selbstversorgungsgrad 2008 ebenfalls eine Marke von 117 Prozent erreichte, ist weltweit gefragt, während die deutsche Buttererzeugung mit 88 Prozent Selbstversorgungsgrad unter dem inländischen Bedarf liegt. Auf Importe angewiesen bleibt auch der Obst- und Gemüsemarkt, verursacht in erster Linie durch jahreszeitliche und witterungsbedingte Schwankungen. Mit einem Selbstversorgungsgrad von 22 Prozent produziert der erwerbsmäßige Obstbau nur gut ein Fünftel des Obstverzehrs der deutschen Verbraucher.
Während der Selbstversorgungsgrad bei Getreide auch in Reaktion auf agrarpolitische Vorgaben zurückgefahren wurde und sich von oben der 100-Prozent-Marke annähert, lässt sich bei Fleisch der umgekehrte Trend beobachten. 2006 wurde hier erstmals die 100-Prozent-Marke geknackt, die Schweinefleischerzeuger schafften dies 2008 erstmals mit 105 Prozent. Die Rind- und Kalbfleischerzeugung dagegen wurde von 2003 bis 2008 zurückgefahren, der Selbstversorgungsgrad reduzierte sich in dem Zeitraum von 126 auf 119 Prozent. Die Geflügelfleischerzeugung deutscher Herkunft dagegen deckt nur zu 82 Prozent den inländischen Bedarf ab, dieses Segment des Fleischmarktes wird als Wachstumsmarkt der Zukunft eingeschätzt.
Veränderungen gab es nicht nur beim Selbstversorgungsgrad, sondern auch beim Pro-Kopf-Verzehr. Den Kartoffelkonsum schränkten die deutschen Konsumenten von 67 kg im Jahr 2003 auf 60,7 kg im Jahr 2008 ein. Gemüse wurde 2008 mit 90,4 kg etwas häufiger aufgetischt als 2003 mit 84,9 kg, während der Obstverzehr bislang um die 76 bis 78 kg pendelte und im vergangen Jahr auf 70,6 kg zurückging. Die ernährungswissenschaftliche Empfehlung „Fünf am Tag“ hat offensichtlich nicht gefruchtet. Bei Fleisch und Butter gab es in den vergangen Jahren kaum Bewegung, während der Zuwachs beim Käsekonsum sich inzwischen bei 22,3 kg stabilisiert. Und jeden zweiten bis dritten Tag gönnt sich der deutsche Verbraucher ein Ei, den Bedarf für Verarbeitungsprodukte wie Gebäck, Nudeln und anderes eingeschlossen.
Keine Einengung der unternehmerischen Freiheit
Landvolk weist Zehn-Punkte-Papier des Nabu zur Landwirtschaft zurück