Niederländisches Plädoyer für Nahrungsmittelsouveränität
(lid) – Der Niederländische Fachverband für Ackerbau (NAV) fordert bis zum Jahr 2025 einen EU-Selbstversorgungsgrad mit Eiweisspflanzen von 70 bis 80 Prozent im Jahr 2025.
Das geht aus einem NAV-Positionspapier zur Agrarpolitik nach 2013 hervor, das am 8. April veröffentlicht wurde. Laut einem Bericht von Agra-Europe bestehe auf dem Gebiet der EU-27 ausreichend Platz zum Anbau von Eiweißpflanzen. Proteine seien für Mensch und Tier essentiell, doch gerade hierbei sei die EU-Bevölkerung von Importen aus den entlegensten Winkeln der Erde abhängig, argumentieren die Ackerbauern. Ein großer Teil dieser Einfuhren gelte jedoch unter sozialen und ökologischen Aspekten als fragwürdig. Auch den EU-Selbstversorgungsgrad mit Bioethanol aus Getreide will der NAV erhöhen. Der Biosprit müsse fossilem Treibstoff auf flexible Weise beigemischt werden können. Dadurch soll der EU-Getreidemarkt insgesamt stabilisiert werden. Für alle Grundprodukte verlangt der NAV einen Aussenschutz, der sich an den gegenwärtigen Getreideimportzöllen orientiert. Daneben plädiert der Verband für das Prinzip der Nahrungsmittelsouveränität: Jeder Kontinent beziehungsweise Handelsblock habe das Recht auf eine eigenständige Versorgung mit Lebensmitteln. Deshalb müsse auch jeder Block seine eigene Agrar- und Ernährungspolitik verfolgen dürfen. Im Zentrum der EU-Agrarpolitik nach 2013 müssten Ernährungssicherung, Lebensmittelsicherheit und gerechte, also mehr als kostendeckende Erzeugerpreise stehen.