„Der Verbraucher lebt in einer Scheinwelt“: 80 Prozent der Lebensmittel kommen mit Gentechnik in Berührung
Hamburg (lme) – Die Verbraucher in Deutschland können beim Einkauf von Lebensmitteln mit Gentechnik in Kontakt gekommene Produkte kaum vermeiden. Der größte Teil der Lebensmittel im Supermarkt – etwa 80 Prozent – kommt während des Produktionsprozesses mit Gentechnik in Berührung, ohne dass der Kunde etwas davon ahnt, wie DIE ZEIT am Mittwoch in einer Vorabmeldung berichtete. „Der Verbraucher lebt in einer Scheinwelt“ sagte Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), im Gespräch mit der Wochenzeitung. Wer Lebensmittel ohne Gentechnik fordere, beharre „auf einem Gut, das er gar nicht mehr besitzt.“
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Dass der Verbraucher „ganz legal fehlinformiert“ werde, hält Bartmer für eine Zumutung: „Wir schwören beständig auf Transparenz. Hier verteidigen wir die Grauzone.“ Der einzige Weg aus dieser Grauzone sei „die konsequente Kennzeichnung von Lebensmitteln, an deren Entstehung – auf welche Weise auch immer – Gentechnik beteiligt war“, erklärte der DLG-Chef. „Die Inititative läge bei unserer Verbraucherschutzministerin.“
Die DLG, mit 22.000 Mitgliedern eine der vier Spitzenorganisationen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft, wird in diesem Jahr 125 Jahre alt. Verbrauchern ist die DLG vor allem durch ihre Qualitätsprüfung für Lebensmittel und die dazugehörigen bronzenen, silbernen und goldenen DLG-Preise bekannt.
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