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Gesättigte Fette, Herz und Gefäße: unrichtige Empfehlungen

(ugo) – An der Universität von Nijmegen in den Niederlanden gibt es einen jungen Wissenschaftler, Robert Hoenselaar, der in wunderbar klaren Worten und betont sachlich formuliert drei großen Ernährungsorganisationen ihre Ernährungsempfehlungen zur Vorbeugung von Herz- und Gefäßerkrankungen um die Ohren haut.

Die üblichen Empfehlungen, z.B. des amerikanischen USDA, des Institute of Medicine (IOM) oder der Europäischen EFSA lauten: weniger oder möglichst wenig gesättigte Fettsäuren zu essen. Das soll Herz und GEfäße schützen.

Hoenselaar nahm die Kritik an diesen Empfehlungen zum Anlass und verglich die in den Dokumenten der USDA, des IOM und der EFSA verwendeten Literaturhinweise, prüfte die Argumente auf Vollständigkeit und suchte in der Fachliteratur nach weiteren relevanten Studien. Sein Ergebnis:

  • Jede Organisation zitiert andere Studien.
  • Die Ergebnisse prospektiver Studien wurden häufig verfälschend dargestellt.
  • Die Mehrzahl (!) der verfügbaren Studien wurde nicht berücksichtigt.
  • Alle führten den LDL-Cholesterin erhöhenden Effekt gesättigter Fettsäuren als Argument für ein Herz- und Gefäßrisiko an.
  • Den HDL-Cholesterin erhöhenden Effekt gesättigter Fettsäuren erwähnt einzig die EFSA. In der Bewertung der Evidenz wird er jedoch von allen Organisationen ignoriert.

Hoenselaars Fazit: Die Empfehlungen führender Gremien zum Konsum gesättigter Fettsäuren in Bezug auf das Herz- und Gefäßrisiko bilden nicht den verfügbaren Wissensstand ab.

Die Oecotrophologin Ulrike Gonder meint dazu:

Das ist eine schallende Ohrfeige für jene „renommierten“ Organisationen, die – meist mit öffentlichen Mitteln finanziert – Ernährungs-Richtlinien herausgeben. In Deutschland ist dafür die DGE zuständig. Wie sie mit dem Thema Fett und Herzgesundheit umgeht, ist ebenso erschütternd und in meinem Buch „Mehr Fett!“ nachzulesen.

Quelle: Hoenselaar, R:
Saturated fat and cardiovascular disease: the discrepancy between the scientific literature and dietary advice.
Nutrition 2012;28:118-123

Besuchen Sie auch den Internetauftritt von Ulrike Gonder.

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