Verzehrswarnung: Räucherlachs mit gesundheitsschädlichen Listerien
Koblenz (lme) – Die Firma Ostsee GmbH & Co. Produktions- und Vertriebs KG warnt vor dem Verzehr des Produktes Ostsee Fisch Premium Skandinavischer Räucherlachs 200g. Betroffen ist die Charge mit dem Verbrauchsdatum 16.09.2012. Der mit krankmachenden Listerien belastete Räucherlachs wurde auch in Lebensmitteldiscountern im nördlichen Rheinland-Pfalz verkauft, so das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz.
Die Ware wurde bereits aus dem Handel genommen, die Lebensmittelüberwachungsbehörden überwachen den Rückruf. Verbraucherinnen und Verbraucher, die diesen Räucherlachs gekauft haben, sollten ihn auf keinen Fall essen, sondern dorthin zurückbringen, wo sie ihn gekauft haben.
Information zu Listerien
Listerien (Listeria monocytogenes) sind hinsichtlich ihres Lebensraums anspruchslose und widerstandsfähige Bakterien. Für die menschliche Gesundheit ist fast ausschließlich die Spezies Listeria monocytogenes von Bedeutung. Listerien kommen in der Umwelt weit verbreitet vor, sowohl in Abwässern, der Erde, in Kompost und auf Pflanzen. Auch Lebensmittel tierischer Herkunft wie Rohmilch, Weichkäse, Räucherfisch oder rohes Fleisch und Geflügel können z. B. beim Melken und Schlachten, aber auch in der Weiterverarbeitung, verunreinigt werden. Listerien haben eine hohe Kältetoleranz und können sich im Gegensatz zu vielen anderen Bakterien auch bei Kühlschranktemperaturen noch vermehren.
Wie gefährlich sind Listerien?
Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion meist ohne Krankheitszeichen bzw. als Durchfall. Im Allgemeinen schützt das menschliche Immunsystem ausreichend gegen schwere Krankheitsverläufe und viele Infektionen gehen praktisch unbemerkt und ohne besondere Folgen vonstatten. Schwere Erkrankungen kommen meist nur bei immungeschwächten Menschen vor (Krebserkrankungen, bei hochdosierter Cortisontherapie usw.). Bei ihnen äußert sich eine Erkrankung in heftigen Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen. In der Folge kann es zu Hirn- bzw. Hirnhautentzündung oder einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die bei rund einem Viertel der Patienten tödlich enden. Die Erreger können aber auch an anderen Körperstellen entzündliche Prozesse verursachen (z. B. Wirbelkörperentzündungen), diese Folgen werden aber selten beobachtet. Bei Schwangeren verläuft die Erkrankung meist unauffällig, allerdings besteht die Gefahr einer Infektion des ungeborenen Kindes mit dem Risiko, dass es zu einer Früh- oder Totgeburt kommt. Infizierte Säuglinge erkranken häufig an einer Hirnhautentzündung. (Quelle Ages)
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