Erneut Betrug mit Bio-Eiern
Hamburg (aho/lme) – Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt gegen vier Unternehmen wegen des Verdachts des Betrugs und des Verstoßes gegen das Ökolandbaugesetz. Von Mecklenburg aus sollen Millionen Öko-Eier in den Handel gelangt sein, die den Namen nicht verdienen, weil die Bio-Hennen nicht den vorgeschriebenen Auslauf hatten. Wie der Spiegel berichtet, steht der Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof und deren Geschäftsführer im Mittelpunkt der Ermittlungen.
Ein aufmerksamer Bürger war laut dem Spiegel maßgebend an der Aufdeckung des Bio-Betrugs beteiligt, indem er Luftbilder von den Betrieben ausgewertet und auf die Zahl der dort untergebrachten Hühner umgelegt hatte. Die Berechnungen zeigten, dass dort zu viele Bio-Hennen auf engem Raum gehalten werden, und verständigte daraufhin die Behörden.
Die Fürstenhof-Gruppe ist mit einer Jahresproduktion von mehr als 80 Millionen produzierter Bio-Eier ist einer der größten Öko-Erzeuger Deutschlands. Zu den 14 Farmen Einzelbetrieben, gegen die ermittelt wird, gehört laut Spiegel auch Gut Dalwitz Ei, das von Heinrich Graf von Bassewitz mit betrieben wird, einem Spitzenfunktionär des Deutschen Bauernverbands.
Die Fürstenhof-Betriebe werden von der mecklenburgischen Öko-Kontrollstelle Fachverein kontrolliert. An der Prüfungsqualität war in den jüngeren Vergangenheit erhebliche Zweifel aufgekommen. Seit dem 1. Januar 2014 darf der Fachverein Öko-Kontrolle die bisher in Sachsen betreuten 190 Biobetriebe nicht länger prüfen. Das Dresdner Landesamt für Umwelt und Landwirtschaft hatten diesen Schritt mit „Bedenken an einer korrekten Kontrolldurchführung“ begründet. Dem Fachverein, so ein interner Bericht des Landes Sachsen, fehle die „fachliche und sachliche Kompetenz“ für Öko-Kontrollen.
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