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Jugendliche unter dem Einfluß der Tabakwerbung

(idw) – Neueste Ergebnisse einer großen repräsentativen Studie zum Rauchverhalten von Jugendlichen in Deutschland zeigen einen alarmierenden Anstieg der Häufigkeit des Rauchens und einen Zusammenhang mit der Tabakwerbung. Prof. Dr. Stephan Weiland, Leiter der Abteilung Epidemiologie der Universität Ulm, und Prof. Dr. Ulrich Keil, Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster, berichteten am 11. April 2003 in Ulm, daß 1994/1995 und 1999/2000 in Münster jeweils knapp 4.000 repräsentativ ausgewählte Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zu ihren Rauchgewohnheiten befragt worden waren (Teilnahme jeweils 94%). Im Zeitraum zwischen den Befragungen war der Anteil der Raucher/innen (mindestens eine Zigarette im letzten Monat) von 21,3% auf 28,3% angestiegen. Der Anteil der Jugendlichen, die täglich rauchen, stieg von 10,0% auf 14,2%. Der Anstieg war bei den weiblichen Jugendlichen besonders hoch.

Es zeigte sich ein ausgeprägter Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Rauchens und der Wertschätzung von Tabakwerbung. Bei denjenigen, denen die Werbung nicht gefiel, betrug der Anteil der täglichen Raucher 3,2%. Dieser Anteil stieg bei Jugendlichen, denen die Werbung gelegentlich bzw. oft gefiel, auf 9,5% bzw. 16,1%.

Besondere Brisanz haben die gerade in der Fachpresse (Preventive Medicine (2003; 36:172) publizierten Studienergebnisse nach Ansicht der Forscher angesichts der aktuellen internationalen Entwicklungen. Nach Schätzungen der WHO ist Tabakkonsum pro Jahr für mindestens vier Millionen vorzeitige Todesfälle (allein 110.000 in Deutschland) verantwortlich – Tendenz steigend. In der von der WHO koordinierten Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle (Framework Convention on Tobacco Control) wurden daher wirksame Strategien zur Reduktion des Tabakkonsums festgelegt. Die Konvention wird weltweit von über 170 Staaten akzeptiert, nicht jedoch von Deutschland, das sich seit Jahren Bemühungen widersetzt, die Werbung für Tabakprodukte zu verbieten. Angesichts der neuen Zahlen aus dem eigenen Land fordern die Professoren Weiland und Keil die Bundesregierung auf, diese Haltung zu überdenken und der weltweiten Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle im Mai 2003 bei der World Health Assembly beizutreten.

Informationsdienst Wissenschaft – idw – – Pressemitteilung Universität Ulm, 10.04.2003

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