Etwas weniger Champignons in Holland
(ZMP) – Die Niederlande sind nach China und den USA der weltweit drittgrößte Produzent von Champignons. 2002 belief sich die Gesamterzeugung an Champignons nach Angaben der zuständigen Productschap auf 270.000 Tonnen, das war etwas weniger als im Jahr zuvor. Dabei ist insbesondere die Produktion für die Verarbeitungsindustrie zurückgegangen. Das Verhältnis von Absatz an Industrie und Frischerzeugung betrug im vergangenen Jahr etwa 56 zu 44 Prozent. Von den frischen Pilzen werden inzwischen etwa 80 Prozent exportiert; während die Ausfuhren von Jahr zu Jahr zunahmen, blieb der Absatz im eigenen Land mit rund 25.000 Tonnen relativ stabil. Nach noch vorläufigen Angaben verkauften die Niederländer 2002 schätzungsweise 93.000 Tonnen Champignons ins Ausland. Davon gingen 89.000 Tonnen in EU-Partnerstaaten, ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2001. Hauptkunde ist seit dem Jahr 2000 Großbritannien, das damals Deutschland ablöste. Die niederländischen Exporte nach Großbritannien stiegen 2002 um neun Prozent auf 38.000 Tonnen, während Deutschland mit knapp 23.000 Tonnen fast ein Fünftel weniger abnahm als 2001.
Wachsende Konkurrenz aus Osteuropa
Die Erzeugererlöse für frische Champignons standen 2002 ganz unter dem Einfluss der europäischen Überproduktion, was insbesondere die großen Anbieter auf dem EU-Markt zu spüren bekamen. Mit Ausnahme von Großbritannien und Frankreich steigt der Pilzanbau in allen europäischen Ländern, und fast überall ist ein Trend zu mehr Frischware festzustellen. Gleichzeitig nehmen die Ausfuhren Osteuropas zu. Vor allem Polen ist hier sehr aktiv: Seit 1994 hat sich die polnische Produktion von frischen und verarbeiteten Champignons um 40 Prozent auf 105.000 Tonnen erhöht. Seit Beginn des Jahres 2001 kann Polen zollfrei und ohne Mengenbegrenzung an den EU-Markt liefern. Der überwiegende Teil der polnischen Exporte geht nach Deutschland; 2001 waren es fast 15.600 Tonnen, und 2002 übertrafen die Ausfuhren Polens in die Bundesrepublik sogar erstmals die niederländischen Lieferungen. Die starke Konkurrenz durch polnische Importe wird vom Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer dafür verantwortlich gemacht, dass die hiesige Produktion 2002 gegenüber dem Vorjahr um 1.000 Tonnen zurückgegangen ist. Im vorigen Jahr wurden hierzulande noch 62.000 Tonnen Champignons erzeugt, wovon 54.000 Tonnen für den Frischmarkt und 8.000 Tonnen für die Verarbeitung bestimmt waren.
ZMP-Nachrichten: 23.05.2003