Täuschung: Schafskäse stammt überwiegend gar nicht vom Schaf
Hamburg (lme) – Ergebnisse der Schwerpunkt-Aktion „Schafskäse“ des Instituts für Hygiene und Umwelt zeigen eine erhebliche Täuschung der Verbraucher: Mehr als die Hälfte der Schafskäse-Proben waren falsch gekennzeichnet. Nicht alles, was im Geschäft oder im Restaurant, im Döner Kebab oder im Salat unter der Bezeichnung „Schafskäse“ angeboten wird, ist aus Schafsmilch hergestellter Käse. Das ist das Ergebnis der Schwerpunkt-Aktion „Schafskäse“, die das Institut für Hygiene und Umwelt jetzt abgeschlossen hat. Insgesamt 21 Proben, die der Hamburger Einzelhandel und Gastronomiebetriebe als „Schafskäse“ angeboten hatten, wurden im ersten Halbjahr 2003 unter die Lupe genommen. Dabei kam heraus: Mehr als die Hälfte der Proben wurde zu Unrecht als „Schafskäse“ bezeichnet. Acht Käseproben bestanden ausschließlich aus Kuhmilch. Zwei Proben waren unter Mitverwendung von Kuhmilch hergestellt. Eine weitere Probe erwies sich sogar als Käse-Imitat: Das Erzeugnis enthielt Pflanzenöl anstelle von Milchfett. Damit handelt es sich bei der Probe nicht um Käse. Diese Bezeichnung ist rechtlich geschützt und Produkten vorbehalten, die ausschließlich aus Milch oder Molke hergestellt werden. Insgesamt wurden 55 Prozent der Proben beanstandet. Bereits vor einem Jahr hatte sich bei der Untersuchung von Produkten, die als „Schafskäse“ angeboten wurden, ein ähnliches Bild gezeigt. Damals wurden von 20 Proben 11 Proben wegen der ausschließlichen Verwendung von Kuhmilch beanstandet. Zwei Proben erwiesen sich als Käse-Imitate. Dies entspricht einer Beanstandungsquote von 65 Prozent. Die Ergebnisse der ersten Untersuchung wurden jetzt durch die erneuten Untersuchungen bestätigt. Durch den Etikettenschwindel werden die Verbraucher erheblich getäuscht. Diese Verstöße gegen das Lebensmittelrecht verfolgt die Lebensmittelüberwachung der Bezirksämter im Rahmen ihrer Vollzugsaufgaben.