Quecksilber im Fisch ist weniger giftig als bisher angenommen
Menlo Park, USA (lme) – Der Verzehr von quecksilberbelastetem Fisch ist wohl weniger gesundheitsschädlich als bisher befürchtet. Das berichtetein Team amerikanische Wissenschaftler um den Chemiker Graham George von der kalifornischen Stanford University im Wissenschaftsmachmagazin „Science“. Die Forscher hatten Gewebsproben aus der Muskulatur verschiedener Speisefische (Granatbarsch, Seezunge und Schwertfisch) mittels Röntgen-Absorptionsspektroskopie untersucht und dabei das als weniger schädlich geltende Methylquecksilber-Cystein entdeckt. Bisher hatte man angenommen, daß sich in Fischen das hochgiftige Methylquecksilber-Chlorid anreichert. Versuchen an Zebrafischlarven belegen, dass Methylquecksilber-Cystein etwa zwanzigmal weniger giftig ist als Methylquecksilber-Chlorid. „Es könnte Grund für vorsichtigen Optimismus geben“, sagt Graham George vom Stanford Synchrotron Radiation Laboratory im kalifornischen Menlo Park. Zunächst müsse man aber herausfinden, in welcher Form Quecksilber, das mit der Nahrung aufgenommen wird, sich im Körper des Menschen anreichert, betont der Wissenschaftler. Es sei nämlich denkbar, dass Methylquecksilber-Cystein unter dem Einfluss von Magensäure, die Chlorid-Ionen enthält, sich doch in das gefährliche Methylquecksilber-Chlorid umwandelt.
Hugh H. Harris, Ingrid J. Pickering, and Graham N. George The Chemical Form of Mercury in Fish Science Aug 29 2003: 1203.