Gefährliche STEC-Bakterien: Konventionelle Betriebe und Bio-Betriebe gleichermaßen betroffen
Bern (aho/lme) – Sogenannte Shiga-Toxin produzierende Escherichia coli (STEC) und insbesondere solche vom Typ O157:H7 können bei Kindern massive Durchfallerkrankungen mit Nierenversagen und Hirnschäden verursachen. Als Keimreservoir gelten Rinder und Milchkühe. Moderne Haltungsbedingungen und die Gabe großer Kraftfuttermengen in der konventionellen Rinderhaltung werden häufig für ein vermehrtes Auftreten dieser Keime verantwortlich gemacht. Schweizer Wissenschaftler haben diese Hypothese überprüft und das Ergebnis in einer Veröffentlichung für das Fachjournal „Veterinary Microbiology“ zusammengefasst. Sie untersuchten insgesamt Kotproben von 500 Kühen von 60 konventionell und 60 nach den Prinzipien des ökologischen Landbaus wirtschaftenden Milchviehbetrieben auf das Vorhandensein von STEC. STEC kamen auf allen Farmen vor. Die gefürchteten O157:H7 fand man auf 25% der „Bio-Betriebe“ und auf 17% der konventionell geführten Betriebe.
Als Risikofaktoren für das Vorhandensein von STEC und O157:H7 wurden eine Kreuzkontamination von Futtermitteln, die Infektion von Tier zu Tier und das Alter der Tiere identifiziert. Rein statistisch konnte sowohl bei den Risikofaktoren als auch bei der Häufigkeit des Vorkommens von STEC und O157:H7 kein Unterschied zwischen konventionellen Betrieben und Bio-Betrieben festgestellt werden.
Peter Kuhnert, Christoph R. Dubosson, Markus Roesch, Esther Homfeld, Marcus G. Doherr and Jürg W. Blum Prevalence and risk-factor analysis of Shiga toxigenic Escherichia coli in faecal samples of organically and conventionally farmed dairy cattle Veterinary Microbiology, In Press, Available online 17 June 2005, doi:10.1016/j.vetmic.2005.02.015