Verbraucherwarnung: Französischer Camembert mit Coli-Bakterien infiziert
Saarbrücken (lme) – Vor dem Hintergrund der Warnung der französischen Ãœberwachungsbehörden vor dem Verzehr des Produktes „Camembert et Coulommiers“ der Firma Laiterie Fromagerie du Val d`Ayb aus Lessay erklärt Verbraucherschutzminister Josef Hecken, dass im Saarland bisher keine Erkrankungen bekannt geworden sind. In Frankreich kam es aufgrund der Coli-Bakterien zu Erkrankungen durch das Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS).
Der Hersteller habe zwar bereits eine umfassende Rückrufaktion dieser Produkte eingeleitet, dennoch bestehe noch die Gefahr, dass die Produkte in deutschen Märkten oder des grenznahen Frankreich zum Verkauf angeboten werden könnten. Das beanstandete Produkt wurde an fünf kleinere Einzelhandels-Unternehmen in Deutschland geliefert. Die französischen Behörden ermitteln derzeit die genauen Vertriebswege. „Verbrauchern, die diese Käsesorte gekauft haben, rate ich dringend, sie zum Händler zurückzubringen oder sie wegzuwerfen.“, so der Minister in einer Presseinformation.
Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine seltene, vorwiegend Säuglinge und Kleinkinder betreffende Erkrankung der Blutgefäße, Blutzellen und der Nieren. Im Anschluss an eine Infektion, meist des Magen-Darm-Traktes, kommt es zur Schädigung der Blutgefäßwände. Die Infektion kann sehr unterschiedlich verlaufen. Manchmal zeigten sie keine Symptome und bleibe unbemerkt. Meist äußere sich die Erkrankung aber in Durchfällen, die bei schwerem Verlauf von Bauchschmerzen und blutigen Stühlen begleitet werden. Die Bakterien zerstören die Darmzellen, ihre abgesonderten Gifte (Verotoxine) greifen die Blutzellen und die Blutgefäße der Niere, des Magen-Darm-Traktes und manchmal sogar des Gehirns an.
Verbrauchern, die Käse der oben genannten Sorten bereits verzehrt haben, wird empfohlen, beim Auftreten erster Symptome wie oben beschrieben, umgehend einen Arzt aufzusuchen.