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Ermittlungen wegen illegalem Handel mit Schlachtabfällen +++ Stichfleisch verwurstet

Mainz (aho/lme) – Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt gegen die Firma Hartke Fleisch und Wurstwaren GmbH in Vechta. Die Firma steht im Verdacht, 2004 und 2005 über 50 Tonnen Schlachtabfälle, sogenanntes Stichfleisch, in Verkehr gebracht zu haben. Damit bestätigte die Staatsanwaltschaft Oldenburg Recherchen des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ. Pressesprecher Rainer du Mesnil de Rochemont erklärte gegenüber REPORT MAINZ: „Das Fleisch wurde von der Vechteraner Firma teilweise selbst zu Wurstwaren verarbeitet und hier in den Handel gebracht, teilweise wurde es mit ordentlichen Fleischmengen vermischt und dann nach Russland oder Rumänien weiterverkauft.“ Stichfleisch darf nicht in die menschliche Nahrungskette gelangen. Es ist das Fleisch um die Einstichstelle beim Schlachten von Schweinen, das stark von Blutergüssen durchsetzt ist. Außerdem ist die Einstichstelle häufig mit Keimen verseucht. Stichfleisch darf deshalb nur in eigens zugelassenen Betrieben zum Beispiel als Katzenfutter verarbeitet werden.

Die Staatsanwaltschaft Essen hatte bereits am 22. Juni mitgeteilt, dass sie gegen neun Firmen ermittelt, die Stichfleisch vom Gelsenkirchener Fleischhändler Uwe D. gekauft und in Verkehr gebracht haben sollen. Insgesamt 315 Tonnen sollen zwischen Juli 2004 und Juli 2005 illegal gehandelt worden sein. Größter Abnehmer des Stichfleischs von Uwe D. war demnach eine Firma aus Vechta, bei der es sich nach Recherchen von REPORT MAINZ um die Hartke Fleisch- und Wurstwaren GmbH handelt. Der Juniorchef des Unternehmens, Josef Hartke bestreitet, Stichfleisch verarbeitet zu haben: „Wenn die Staatsanwaltschaft Oldenburg oder was das früher war mit Essen klipp und klar beweisen können, dass wir das gemacht haben oder wenn die der Ãœberzeugung sind, dann ist das vielleicht so, aber wir haben’s nicht gemacht,“ sagte Josef Hartke im Interview mit REPORT MAINZ. REPORT MAINZ liegt aber ein Lieferschein vor, der beweist, dass Hartke allein bei einer Lieferung fast neun Tonnen Stichfleisch von der Firma Domenz gekauft hat.

Ursprünglich kam das Stichfleisch vom Fleischproduzenten Barfuss in Oer-Erkenschwick. Das Unternehmen räumte gegenüber REPORT MAINZ ein, Schlachtabfälle an Uwe D. verkauft zu haben. Die Abfälle seien aber eindeutig als „nicht für den menschlichen Verzehr geeignet“ gekennzeichnet gewesen. Allerdings habe das Unternehmen Uwe D. als Kunde ausgelistet, nachdem dieser keine Genehmigung für den Handel mit Schlachtabfällen vorlegen konnte.

Zwischengelagert wurde das Stichfleisch nach Informationen von REPORT MAINZ im Kühlhaus Wulbusch in Melle. Dem Magazin liegen entsprechende Ein- und Auslagerungsbelege vor. Zudem lieferte die Spedition Wulbusch das Fleisch an Hartke.

Karl-Hermann Wulbusch, Inhaber des Kühlhauses und der Spedition, dementiert die Vorwürfe: „Alles gelogen, stimmt vorn und hinten nicht. Dass der hier lagert oder gelagert hat.“ Demgegenüber bestätigt die Staatsanwaltschaft Oldenburg, dass sie wegen der Einlagerung von Stichfleisch bei Wulbusch ermittelt. Das Kühlhaus Melle war schon einmal im Visier von Ermittlern. Im November 2005 wurden hier 90 Tonnen überwiegend überlagertes und vergammeltes Fleisch beschlagnahmt.

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