Zuviel Dioxin: Vom Verzehr von Schaflebern wird abgeraten
Hannover (aho/lme) – Das NiedersĂ€chsische Ministerium fĂŒr ErnĂ€hrung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung hat ĂŒber 70 Lebern von Schafen auf ihren Gehalt an Dioxinen und dioxinĂ€hnlichen polychlorierten Biphenylen (dl-PCB) untersuchen lassen. Es wurden Lebern von Tieren aller Betriebs- und Haltungsformen, verteilt ĂŒber ganz Niedersachsen untersucht.
68 der 70 untersuchten Lebern ĂŒberschritten den EU-weit festgelegten Höchstgehalt der Summe von Dioxinen und dl-PCB.
Die Ursache dieser hohen Belastung auch bei der Beweidung wenig belasteter FlÀchen wird in einer besonderen Verstoffwechselung von Dioxinen und dl-PCB in der Schafleber vermutet.
Schaffleisch wies bisher nur dann eine erhöhte Belastung auf, wenn die Tiere auf stark belasteten FlĂ€chen geweidet hatten. Betriebe, die auf stark belasteten FlĂ€chen wirtschaften, unterliegen einer besonderen Ăberwachung. Das Fleisch von Tieren dieser Betriebe wird risikoorientiert untersucht, die Lebern werden verworfen. Die Gehalte des Fleisches von Schafe anderer Betriebe unterschritten die Höchstgehalte deutlich, so das Ministerium.
Vor diesem Hintergrund wird vom Verzehr von Schafleber abgeraten. Schaffleisch dagegen kann ohne Bedenken verzehrt werden.
Anmerkung der Redaktion
Das sogenannte âUltragift TCDDâ (Dioxin) bereitet den Wissenschaftlern Kopfzerbrechen. Wie soll man eine Substanz bewerten, auf die sogar verwandte Versuchstiere extrem unterschiedlich reagieren: Meerschweinchen sind beispielsweise 2.500mal empfindlicher als Hamster. Die Ăbertragung von Tierversuchen auf den Menschen ist daher spekulativ.