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EHEC: Eine Desaster mit Ansage +++ Bundesinstitut warnte bereits 1998

Berlin (lme) – Die Meldungen zum bisher größten EHEC-Ausbruch in Deuitschland sind besorgniserregend: Über 1000 Erkrankte, sechs bestätige Todesfälle und die Krankheitswelle setzt sich fort. „Von Donnerstag auf Freitag sind etwa 60 neue HUS-Fälle, also schwere Verläufe dieser EHEC-Infektion, dazugekommen“, sagte der Direktor des Robert Koch-Instituts (RKI), Reinhard Burger, am Freitag dem ARD-„Morgenmagazin“.

Für Fachleute kommt der Ausbruch nicht völlig überraschen, da in der jüngeren Vergangenheit andere Länder wie die USA und Kanada von landesweiten Lebensmittelinfektionen mit Toten über pflanzliche Lebensmittel heimgesucht wurden. Dokumentiert sind Bakterien (EHEC, Salmonellen) und Viren auf Tomaten, Spinat, Salat und Lauchzwiebeln.

Auf die Gefahr von Lebensmittelinfektionen über „Rohkost“ hatte das BgVV (Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin) bereits in einer Pressemitteilung vom Juni 1998 hingewiesen. Danach ist der Trend zu den scheinbar „gesünderen“, rohen Lebensmitteln, in Unkenntnis möglicher gesundheitlicher Gefahren, mitverantwortlich für den Anstieg der Lebensmittelinfektionen in den Industrieländern. Lebensmittel tierischen Ursprungs, wie rohe Milch oder unzureichend durchgegartes Fleisch zählen zu den Hauptrisikolebensmitteln, aber auch über pflanzliche Lebensmittel können Infektionserreger übertragen werden. Neben Krankheitserregern können laut BgVV mit rohen Lebensmitteln auch antibiotikaresistente Keime auf den Menschen übertragen werden und eine Behandlung im Krankheitsfall erschweren. Pflanzliche Lebensmittel können stärker mit antibiotikaresistenten Keimen belastet sein als tierische, teilte das BgVV schon im Juni 1998 mit. Untersuchungen haben demnach gezeigt, daß die Darmflora von Vegetariern mehr resistente Keime aufweist als die von Nichtvegetariern. Werden die Lebensmittel ausreichend gekocht oder durchgegart, sterben diese Keime ab, die Antibiotikaresistenz kann nicht mehr übertragen werden. Insbesondere Kleinkindern, älteren Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem musste nach Meinung des BgVV deshalb aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes vom Genuss roher Lebensmittel abgeraten werden.

Reagiert wurde auf die Warnung nur wenig. Vielmehr wurde in und auf Gemüsen intensiv nach Pestizidrückständen gesucht. Die Entwicklung wurde auf diesem Feld insbesondere von selbst ernannten Verbraucherschützern wie Greenpeace befeuert. Nach Salmonellen und EHECs wurde eher stichprobenartig gefahndet.

Zur gleichen Zeit wurde in der deutschen Schweinehaltung ein flächendeckendes Salmonellenmonitoring aller Mastbetriebe etabliert. An deutschen Schlachthöfen stehen seit eh und je Tierärzte und Fleischkontrolleuere, die offensichtlich kranke Tiere von der Schlachtung ausschließen und auffällige Schlachtkörper einer weiteren Untersuchung zuführen.

Es besteht Handlungsbedarf!

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