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Handlungsbedarf: Wissenschaftler finden erneut MAP in Säuglingsnahrung

Giza (aho/lme) – In sechs Packungen Säuglingsnahrung, die aus sechs verschiedenen Ländern nach Ägypten importiert wurden, haben ägyptische Wissenschaftler der Universität von Kairo Erbgut des Erregers Mycobacterium avium paratuberculosis (MAP) gefunden (1). Sie bestätigen damit Untersuchungen tschechischer Wissenschaftler von der Abteilung für Mikrobiologie des Veterinärmedizinischen Forschungsinstituts in Brno (2,3). Die Autoren beider Studien fordern, dass Babynahrung nur aus Milch produziert werden sollte, welche frei von MAP ist.

Der Erreger MAP ist nicht nur für das Krankheitsbild der Paratuberkulose bei Wiederkäuern und anderen Tieren verantwortlich. MAP wird zudem von vielen Wissenschaftlern für die chronische Darmentzündung „Morbus Crohn“ verantwortlich gemacht. MAP ist in Milch, Milchprodukten, Fleisch, Gemüse, Oberflächen- und Trinkwasser nachweisbar. Ob die gegenwärtig erhobenen Lebendkeimzahlen in der Milch repräsentativ sind, ist nach neueren Erkenntnissen fraglich, da nachgewiesen wurde, dass der Pasteurisierungsprozess zur Induktion so genannter VBNC („viable but nonculturable“) Bakterienformen führen kann.

Der Nachweis von MAP in Säuglingsnahrung korrespondiert mit der mehrfach belegten Beobachtung, dass gestillte Kinder weniger häufig von Morbus Crohn betroffen sind (4).

Mit Spannung wird auch ein Posterpräsentation anlässlich der 52. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelhygiene der DVG vom 27. September bis zum 30. September 2011 in Garmisch-Partenkirchen erwartet, die dieses Thema beleuchtet (5).

Literatur:

(1) Shaymaa Abd El-Malek and Kh. F. Mohamed
Detection of Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis IS900 in Baby Milk Powder in Egypt
International Journal of Microbiological Research (IJMR) 2011, 2 (1 ): 54-60,

(2) Hruska K, Bartos M, Kralik P, Pavlik I
Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis in powdered infant milk Abstract,
8th International Colloquium on Paratuberculosis, Copenhagen, Denmark: August 14-17, 2005

(3) Hruska, K, I. Slana, P. Kralik, I. Pavlik
Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis in powdered infant milk: F57 competitive real time PCR
Veterinarni Medicina, 56, 2011 (5): 226–230

(4) Eyal Klement, Regev V Cohen, Jonathan Boxman, Aviva Joseph, and Shimon Reif
Breastfeeding and risk of inflammatory bowel disease: a systematic review with meta-analysis
Am J Clin Nutr 2004;80:1342–52

(5) Weirich, S., Molitor, A., Akineden, Ö., Bülte, M. (Gießen)
Nachweis von Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis (MAP) in Säuglingsanfangsnahrung auf Milchpulverbasis, angekündigte Poster-Präsentation am Donnerstag, den 29.09.2011 anlässlich der 52. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelhygiene der DVG vom 27. September bis zum 30. September 2011 im Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen

One Comment, Comment or Ping

  1. Hansueli

    Diese Studie hat nicht gerade viel Aussagekraft. Bekannt ist, dass PCR-Methoden auf IS900 nicht spezifisch für MAP sind, sondern mit einigen freilebenden Mycobacterien kreuzreagieren. Und selbst wenn MAP-Spuren in Babynahrung zu finden sind, ist deren Relevanz für die Gesundheit im späteren Leben völlig unklar.
    Der unbedarfe Alarmismus bezüglich MAP bei aho stört mich schon seit längerem!

Reply to “Handlungsbedarf: Wissenschaftler finden erneut MAP in Säuglingsnahrung”

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