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Emnid-Verbraucherumfrage: Tierwohl wichtiger als „Bio“; für 71 Prozent hat der Preis Priorität

Berlin (aho/lme) – Bundesverbraucherministerin Aigner hat anlässlich der Grünen Woche in Berlin eine Emnid-Verbraucherumfrage vorgestellt. Der Aspekt Tierwohl (89 %) ist nach dem Ergebnis dieser Umfrage den Menschen mit Abstand am wichtigsten gegenüber Bio-Produktion (56 %) und regionaler Herkunft (54 %). Für 71 Prozent hat der Preis Priorität.

Die Ergebnisse im Detail:

  • 1. Rund die Hälfte (48 %) aller Verbraucherinnen und Verbraucher achtet beim Einkauf darauf, dass Lebensmittel aus einer bestimmten Region kommen.
  • 2. Fast die Hälfte (45 %) aller Verbraucherinnen und Verbraucher kauft regionale Lebensmittel auf dem Wochenmarkt. Supermärkte sind mit Abstand die Hauptbezugsquelle (86 %). 41 Prozent der Befragten kaufen regionale Produkte direkt vom Bauern.
  • 3. Hauptmotiv der Verbraucher: Sie haben Vertrauen zu den Landwirten aus der Region (83 %). Kurze Transportwege (80 %), positives Lebensgefühl (71 %), Arbeitsplätze in der Heimat sind für mindestens zwei Drittel (70 %) relevant.
  • 4. 79 Prozent der Verbraucher wären bereit, mehr Geld für regionale Lebensmittel auszugeben (10 % deutlich mehr, 69 % etwas mehr).
  • 5. Nicht einmal jeder Fünfte (17 %)  fühlt sich über die Herkunft regionaler Lebensmittel verlässlich informiert (66 % teilweise, aber die Informationen müssen noch klarer sein).
  • 6. Drei Viertel ( 75 %) der Verbraucher meinen, verbindlich definierte Kriterien für Regionalsiegel würden mehr Vertrauen schaffen.
  • 7. Bei einer Regionalkennzeichnung wäre nur für 56 Prozent der Befragten eine klare geographische Abgrenzung wichtig. Am wichtigsten ist, dass das Produkt in der Region verarbeitet wurde (81 %). 70 Prozent der Verbraucher legen Wert darauf, dass bei Fleischprodukten auch die Futtermittel aus der Region stammen.
  • 8. Der Aspekt Tierwohl (89 %) ist den Menschen mit Abstand am wichtigsten gegenüber Bio-Produktion (56 %) und regionaler Herkunft (54 %). Für 71 Prozent hat der Preis Priorität.

Die Erkenntnis, dass Verbraucher großen Wert auf Tierschutz und Tierwohl legen, hat auch den Ökolandbau erreicht. Nicht umsonst forderte Frau Professor Ute Knierim von der Uni Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften in der Zeitschrift ÖKOLOGIE & LANDBAU (H. 159, 3/2011) ein Tierschutzlabel für Biobetriebe und verwies auf erhebliche Tierschutzprobleme in der Öko-Branche.

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