Hepatitis-E-Virus: Nur eine gründliche und andauernde Erhitzung gewährleistet sichere Lebensmittel
Maisons-Alfort/Ploufragan (lme/aho) – In immer mehr europäischen Schweinebeständen wird das Hepatitis-E-Virus (HEV) nachgewiesen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Patienten zu, bei denen eine HEV-Infektion diagnostiziert wird. Da sich das Virus in der Schweineleber vermehrt, haben französische Wissenschaftler untersucht, wie sich das Virus in Fleischwaren, die unter Verwendung von Schweineleber hergestellt werden, inaktivieren lässt.
Hierfür fertigten sie eine „Pastete“ bestehend aus infizierter Schweineleber (30%), Speck (48%), warmem Wasser (17%), Gewürzen (0.5%), Nitritpökelsalz (2%), Dextrose (0.5%) und Natriumkaseinat (2%). Als Kontrolle diente eine Zubereitung mit nicht infizierter Schweineleber. Die Zubereitungen wurden über verschiedenen Zeiträume und in unterschiedlicher Höhe erhitzt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Produkte wenigstens über einen Zeitraum von 20 Minuten bei einer Kerntemperatur von 71° C erhitzt werden müssen, um das Hepatitis-E-Virus sicher abzutöten (1).
Ein Reihe von Untersuchungen belegen, dass das Hepatitis-E-Virus in europäischen Schweinebeständen weit verbreitet ist. Das Virus wurde auch in Schweineleber aus dem Lebensmittelhandel und als Kontamination auf anderen Lebensmitteln nachgewiesen.
http://www.animal-health-online.de/gross/2012/10/12/hygiene-gefragt-hepatitis-e-kontaminiert-lebensmittelkette/22590/
Die Hepatitis E ist eine selbstlimitierende Leberentzündung beim Menschen, die durch Viren verursacht wird. Die Übertragung des Hepatitis-E-Virus erfolgt fäkal-oral. Die Hepatitis E ist eine selbstlimitierende Leberentzündung beim Menschen, die durch Viren verursacht wird. Die Inkubationszeit beträgt 2-8 Wochen. Die Hepatitis E ist klinisch nicht von der Hepatitis A zu unterscheiden, jedoch in ihrer Verlaufsform schwerer. In etwa 0,5% der Fälle endet sie tödlich. Eine fulminante Hepatitis tritt selten auf, allerdings kann die Letalität bei Schwangeren bis zu 25% betragen.
Eine Untersuchung der Robert-Koch-Instituts fand kürzlich bei 16,8% untersuchter Erwachsener Antikörper gegen das Virus. Es muss deshalb angenommen, dass das Virus in Deutschland endemisch (dauerhaft gehäuft auftretend) ist.
(1) Barnaud E, Rogée S, Garry P, Rose N, Pavio N.
Thermal inactivation of infectious hepatitis E virus in experimentally contaminated food.
Appl Environ Microbiol., 2012 Aug;78 (15) S. 5153-9
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