Sinkender Verbrauch von Putenfleisch
(ZMP) – Im GeflĂŒgelangebot in Deutschland wird HĂ€hnchenfleisch zunehmend beliebter, wĂ€hrend Putenfleisch an vergangene Wachstumsraten nicht mehr anknĂŒpfen kann. Der Putenfleisch-Verbrauch, der 2004 mit 6,5 Kilogramm seinen höchsten Stand erreicht hatte und 2007 6,1 Kilogramm betrug, dĂŒrfte 2008 wieder sinken.
Konkurrenz durch HĂ€hnchenteile
Das wachsende Angebot an HĂ€hnchenteilstĂŒcken bei gleichzeitig inzwischen niedrigeren Preisen ist fĂŒr den Putensektor zu einer groĂen Konkurrenz geworden, wo ebenfalls die Vermarktung von Teilen im Vordergrund steht. Und auch am HĂ€hnchenmarkt gewinnt der Anteil von Frischware zunehmend an Bedeutung: Im ersten Halbjahr 2008 wurden von den Schlachtereien bereits ĂŒber 71 Prozent des HĂ€hnchenfleischs frisch abgegeben; am Putenmarkt lag der Anteil bei 93 Prozent.
Die traditionelle Ausrichtung des Putenmarktes auf Teileproduktion ist sicherlich ein Grund, warum sich Putenfleisch in Deutschland einer gröĂeren Beliebtheit erfreut als in anderen EU-LĂ€ndern. Die 6,1 Kilogramm, die hierzulande 2007 pro Kopf verbraucht wurden, lagen 65 Prozent ĂŒber dem EU-Schnitt.
Nur Ăsterreich, wo traditionell recht vergleichbare Konsumgewohnheiten herrschen, kann verbrauchsmĂ€Ăig mit Deutschland mithalten. Selbst in den wichtigen ProduktionslĂ€ndern Frankreich und Italien erreichte der Pro-Kopf-Verbrauch im vorigen Jahr nur 5,3 beziehungsweise 5,0 Kilogramm.
Hohe Verbraucherpreise bremsten den Absatz
Der Absatz am deutschen Putenmarkt gestaltete sich im bisherigen Verlauf des Jahres 2008 schwierig. Die HaushaltskÀufe von Putenfleisch verfehlten in den ersten acht Monaten das Vorjahresergebnis um fast zehn Prozent. Im selben Zeitraum stiegen die HaushaltskÀufe von HÀhnchenfleisch um sieben Prozent.
Bereits im vierten Quartal 2007 waren die VerkĂ€ufe von Putenfleisch zurĂŒckgegangen. Dies ist nicht zuletzt darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass sich Putenfleisch in diesem Zeitraum deutlich verteuerte. Die Verbraucher mussten fĂŒr Putenschnitzel mehr bezahlen als fĂŒr Schweine- oder auch HĂ€hnchenschnitzel. Daraufhin griffen die Verbraucher deutlich öfter zu den Konkurrenzprodukten als zu Putenschnitzeln. Im August 2008 waren Putenschnitzel noch neun Prozent teurer als Schweineschnitzel und zwei Prozent teurer als HĂ€hnchenschnitzel.
Futterverwertung spricht fĂŒr HĂ€hnchenmast
Die Futterverwertung spielt vor dem Hintergrund sich lÀngerfristig wohl weltweit verknappender Futterrohstoffe eine zunehmende Bedeutung. Gerade HÀhnchen stehen mit einem Futteraufwand von etwa 1,8 Kilogramm zur Erzeugung von 1 Kilogramm HÀhnchen konkurrenzlos gut da. In der Putenmast sind im Durchschnitt 2,7 Kilogramm zur Erzeugung von 1 Kilogramm Fleisch zu veranschlagen.