Bt–Baumwolle: Selbstmorde indischer Bauern ohne Zusammenhang
Washington (lme) – Gegner moderner Gentechnologie in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion behaupten immer wieder, dass es durch den Einsatz von Bt-Baumwolle in Indien in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Vielzahl von Selbstmorden bei Bauern gekommen ist. Diese Aussage wird gern von der Laienpresse begierig und unkritisch aufgenommen. Als Kronzeugin gilt für viele die indische Bürgerrechtlerin Dr. Vandana Shiva. Die Umweltaktivistin wurde 1993 mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Frau Shiva trat erst kürzlich auf Veranstaltungen für gentechnikfreie Landkreise in Bayern auf. Im Mai 2008 war Shiva Gast auf dem vom Evangelischen Entwicklungsdienst mit organisierten Forum „Planet Diversity“ im Stresemann-Institut in Bonn.
Das bekannte „International Food Policy Research Institute“ (IFPRI) mit Hauptsitz in Washington hat den angeblichen Anstieg von Selbstmorden unter indischen Farmen einer kritischen Untersuchung unterworfen. Die Wissenschaftler konnten in den letzten fünf Jahren keinen Beleg für den Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Bt-Baumwolle und Selbstmorden finden. Insgesamt war nach der Analyse des IFPRI der Anbau von Bt–Baumwolle in Indien effektiv.
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