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Nicht auswertbar: Studie über Langzeitfolgen von gentechnisch verändertem Mais zurückgezogen

Aachen / Wien (aho/lme) – Österreich hat nach Recherchen des Internetportals „transgen“ eine im November 2008 veröffentlichte Studie über Langzeit-Fütterungsversuche mit Mäusen endgültig zurückgezogen. Die vom Umweltministerium in Wien in Auftrag gegebe Studie hatte in der Öffentlichkeit großes Aufsehen erregt, da einige mit gentechnisch verändertem Mais gefütterte Mäuse weniger Nachkommen zur Welt brachten. Bei allen Mäuseweibchen hatten die Zahl der Würfe und der Nachkommen mit der Zeit abgenommen. Die Fruchtbarkeitsunterschiede zwischen Versuchs- und Vergleichsgruppe seien bei dem dritten und vierten Wurf jedoch „statistisch signifikant“ gewesen, heißt es in der Studie. Dieser Effekt wurde vor allem bei der Versuchsreihe festgestellt, bei dem immer wieder dieselben Paare zur Reproduktion genutzt wurden. Bei anderen Versuchsanordnungen mit unterschiedlichen Eltern-Paarungen seien die Veränderungen dagegen wiederum weniger deutlich gewesen.

Bereits im Oktober 2009 hatte die österreichische Regierung auf einer Sitzung des „Ständigen Komitees für die Warenkette und Tiergesundheit“ bei der EU-Kommission erklärt, dass es den mit der Studie beauftragten Wissenschaftlern nicht gelungen sei, eine „zufriedenstellende statistische Auswertung der Daten“ vorzulegen, so „transgen“. Eine solche Auswertung werde von den österreichischen Ministerien, welche die Studie in Auftrag gegeben hatten, auch nicht mehr erwartet. Bereits kurz nach Veröffentlichung der Studie hatte das „Ständigen Komitee für die Warenkette und Tiergesundheit“ die Daten geprüft und war zu dem Schluss gekommen, dass die Daten keine Schlussfolgerungen in Bezug auf den untersuchten gv-Mais – eine Kreuzung aus den beiden Maislinien NK603 und MON810 – zuließen, erinnert „transgen“ an die Vorgeschichte.

Obwohl die Wissenschaftler und die staatliche Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vor einer übereilten Verallgemeinerung der Ergebnisse warnten, wird die Studie von Gentechnik-Gegnern immer wieder als Beleg für gesundheitliche Risiken durch gentechnisch veränderte Nahrungspflanzen herangezogen. Greenpeace forderte unter Hinweis auf die Studie einen Zulassungsstopp für genmanipulierte Pflanzen in der EU. Zudem müsse Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) den Import dieses Gen-Maises nach Deutschland sofort verbieten. Das Ergebnis der Studie sei „ein weiterer Beweis für die Risiken genmanipulierter Pflanzen“, sagte damals Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace.

Die Umweltorganisation GLOBAL 2000 sprach sich für die Fortsetzung der Untersuchungen aus. „Es ist nun unverzichtbar, Tierfutter von gen-verändertem Mais freizuhalten und die Verwendung des gen- veränderten Maises MON810 (…) sofort zu stoppen“, meinte der Sprecher der Organisation, Jens Karp.

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