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Korrekt informierte Verbraucher bevorzugen die Eberimpfung

Berlin (aho/lme) – Deutsche Verbraucher akzeptieren die Eberimpfung (Improvac®) als Alternative zur chirurgischen Ferkelkastration, wenn man sie darüber korrekt informiert. Das ist das Fazit einer Verbraucherstudie, die aktuell im „Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“ publiziert wurde. Dazu wurden im Oktober 2010 gemeinsam mit dem Institut für Meinungsforschung Allensbach 1.786 Personen zu ihrem Kenntnisstand bezüglich Ebergeruch, chirurgischer Kastration sowie zur Impfung männlicher Mastschweine mit Improvac® befragt. Zugleich wurde die von den Verbrauchern bevorzugte Methode zur Vermeidung von Ebergeruch bei Schweinefleisch ermittelt.

Der überwiegende Teil der Befragten (63 %) kannte den Ebergeruch nicht. Nur wenige (24 %) hatten von der chirurgischen Kastration zur Vermeidung von Ebergeruch gehört, nur 6 % kannten die Impfung mit Improvac®. Nach Information über beide Methoden bevorzugten 41 % der Befragten die Impfung gegenüber 19 %, die die chirurgische Kastration bevorzugten. Jugere
Personen bevorzugen mit 47 % häufiger die Impfung und mit 14 % seltener die Kastration als Personen über 60 Jahre (39 % bzw. 22 %). Personen, die nie Schweinefleisch essen, waren häufig (56 %) unentschieden, welche Methode sie bevorzugen. Nur wenige aus dieser Bevölkerungsgruppe haben sich allerdings für die Kastration ausgesprochen (7 %).
Befragte, die mehrmals pro Woche Schweinefleisch konsumieren, waren entscheidungsfreudiger und sprachen sich oft für die Eberimpfung (Impfung gegen Ebergeruch) aus (40 %), jedoch auch am häufigsten in Bezug zur Gesamtbevölkerung für die Kastration (25 %). Personen mit höherer Schulbildung favorisierten die Impfung häufiger (44 %) als Personen mit einfacher Schulbildung (39 %). In der letzteren Bevölkerungsschicht wurde die Kastration mit 22 % etwas häufiger bevorzugt als bei Personen mit Abitur (17 %).
Interessanterweise konnten sich 40 % der Befragten nicht für eine der beiden Methoden entscheiden (1).

Die Publikation belegt auch, dass der deutsche Verbraucher nicht nur rein emotional entscheidet, sondern auch nüchterne Informationen in seine Kaufentscheidung einfließen lässt. Bekannt ist dies z.B. bei den sogenannten „Fair Trade-Produkten“, bei denen der Verbraucher durch seine Kaufentscheidung ganz bewusst den Produzenten in der Dritten Welt einen höheren Erlösanteil zukommen lassen will.

(1) Sattler, T. u. F. Schmoll
Impfung oder Kastration zur Vermeidung von Ebergeruch – Ergebnisse einer repräsentativen
Verbraucherumfrage in Deutschland
J. Verbr. Lebensm. DOI 10.1007/s00003-012-0767-y (Online-Publikation)

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