Berlin (aho) – Im Jahr 2019 waren knapp 18 Millionen Verordnungen von Reserveantibiotika für gesetzlich versicherte Patienten zu verzeichnen. Damit entfiel nach Angaben Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO) mehr als jede zweite Antibiotikaverordnung auf ein Reserveantibiotikum. Jeder sechste Versicherte hat mindestens einmal ein solches Medikament erhalten. „Die Verordnungen von Antibiotika der Reserve sind in den letzten Jahren zwar leicht rückläufig, aber ihr Anteil lag auch 2019 wieder besorgniserregend hoch“, sagt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des (WidO).
London (ots/PRNewswire) – Nach Ansicht der Experten für öffentliche Gesundheit des Global Hygiene Council (GHC), ist die Verfolgung eines risikobasierten Ansatzes für die häusliche Hygiene unerlässlich, um die wachsende Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen einzudämmen Schätzungen gehen davon aus, dass die Resistenzraten gegen häufig verwendete Antibiotika in einigen Ländern bis 2030 40-60% übersteigen könnten. Wenn keine Gegenmaßnahmen […]
Bern (BVL) – Die Gesamtmenge vertriebener Antibiotika zur Behandlung von Tieren nahm in der Schweiz 2019 weiterhin ab. Dies zeigt der Jahresbericht über den Antibiotikavertrieb in der Veterinärmedizin. Gegenüber dem Vorjahr sank die Gesamtmenge um rund 7 %. Um rund einen Viertel ging die Menge kritischer Antibiotika zurück. Diese sollten nur zum Einsatz kommen, wenn […]
Mengen für Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation auf niedrigstem Wert seit 2011
Berlin (aho) – Pharmaunternehmen und Großhändler haben im vergangenen Jahr 670 Tonnen Antibiotika an Tierärzte in Deutschland verkauft. Das waren nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) 52,2 Tonnen (t) oder 7,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit sank die Menge der in der Veterinärmedizin abgegebenen Antibiotika auf das niedrigste Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011.
(bpt) – Die Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) begrüßt die 17. AMG-Novelle, die am kommenden Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden soll. Die Änderungen führen zu mehr Klarheit und Rechtssicherheit“, betont bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder. „Dennoch hätten wir uns einen größeren Wurf gewünscht, insbesondere eine Weiterentwicklung des Monitoringsystems. Auch für Entbürokratisierungen wäre jetzt die richtige Zeit.“ Vor […]
[Parasitengefahr bei Auslauf. Freiland- und Bodenhaltung erfordern konsequente Parasitenprophylaxe. Quelle: obs/Bundesverband für Tiergesundheit e.V./BfT / agrar-press]
Bonn (BfT) – Endo- und Ektoparasiten kommen beim Geflügel häufig vor. Sie können als harmlose Lästlinge auftreten, aber auch zu gehäuften Todesfällen in Beständen führen. Durch veränderte Haltungsbedingungen treten zunehmend auch fast vergessene Erkrankungen wieder auf.
Ziel von optimierten Haltungs- und verbesserten Hygienebedingungen in den Ställen war es, die Tiergesundheit der Geflügelbestände zu stabilisieren. Auch umfassende Impfstrategien haben zur Krankheitsminimierung beigetragen.
Berlin (aho) – Die deutsche Geflügelwirtschaft will künftig freiwillig in der Masthähnchen- und Putenhaltung komplett auf den Einsatz von Colistin verzichten. Das verlautete jetzt aus dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) in Berlin. Die Substanz wird wegen der zunehmenden Resistenzen in der Humanmedizin als exklusives Reserveantibiotikum reklamiert. Ebenso soll nach den Vorstellungen des ZDG der Einsatz von Fluorchinolen bei Geflügel signifikant reduziert werden.
Bonn (ots) – Der Markt in 2019 ist um 3,8% (Schätzung auf den Gesamtmarkt für Deutschland) gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Erfreulich entwickelte sich das Impfstoffsegment. Größtes Segment bleiben die pharmazeutischen Spezialitäten. Die Prozentverteilung der Teilmärkte ist unverändert gegenüber dem Vorjahr.
Publikation der Universität Bonn nimmt 73 Studien zur Antibiotika-Nutzung unter die Lupe
Bonn (Uni) – Städter nehmen mehr Antibiotika als Menschen auf dem Land; Kinder und Senioren greifen häufiger zu ihnen als Personen mittleren Alters; mit steigender Bildung sinkt die Antibiotika-Nutzung, allerdings nur in reichen Ländern: Das sind drei der auffälligeren Trends, die Forscher des NRW Forschungskollegs „One Health and urbane Transformation“ an der Universität Bonn in einer aktuellen Studie identifiziert haben. Sie werteten darin 73 Veröffentlichungen zur Antibiotika-Nutzung im ambulanten Sektor rund um den Globus aus.
Berlin (hib/LBR) – Im Auftrag des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung hat das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) seinen Bericht über Arzneimittelrückstände in Trinkwasser und Gewässern (19/16430) vorgelegt. Hintergrund ist der seit Jahren zunehmende Verbrauch von Arzneimitteln. Ausgeschieden gelangen diese, stark verdünnt, wieder in Grundwasser und Gewässer. Dort bauen sich manche der Stoffe nur langsam ab, „können in der Umwelt akkumulieren“ und über den Nahrungskreislauf oder das Trinkwasser wieder in den Körper gelangen, heißt es in dem Bericht.
(BfT) – Im Sommer hat die Bundesregierung den Evaluierungsbericht zum Antibiotikaminimierungskonzept der 16. Arzneimittel-Novelle (AMG-Novelle) vorgelegt. Das Konzept ging im Jahr 2014 mit drei Zielen an den Start: Der Antibiotikaeinsatz bei Masttieren sollte reduziert, die sorgfältigere Anwendung mit Blick auf das Resistenzrisiko gefördert und die effektive Kontrolle der einzelbetrieblichen Verbrauchsmengen ermöglicht werden. Die Erfolgsbilanz in deutschen Ställen kann sich sehen lassen.
Genetische Analysen machen europaweite Verbreitungswege von Erregern sichtbar / Krankenhäuser sind die entscheidenden Multiplikatoren / Gute Krankenhaushygiene kann hochresistente Erreger kontrollieren
Freiburg (UK) – Gegen sogenannte extrem resistente Bakterien sind fast alle bekannten Antibiotika wirkungslos. Die Anzahl an Todesfällen, die sich auf eine Infektion mit solchen Erregern zurückführen lassen, hat sich zwischen 2007 und 2015 in Europa mehr als versechsfacht. Wie sich diese Bakterien verbreiten, beschreibt eine internationale Forschergruppe um Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg in in einer Studie, die am 29. Juli 2019 in der Fachzeitschrift Nature Microbiology erschienen ist. Demnach leisten Krankenhäuser und die Verlegung von Patienten den entscheidenden Beitrag zur Verbreitung der Erreger. Nur eine geringe Rolle spielen Übertragungen in der Allgemeinbevölkerung, aus der Umwelt, der Landwirtschaft und über Lebensmittel.
Bundesagrarministerium und Bundesgesundheitsministerium fordern, insbesondere den Einsatz von Reserveantibiotika signifikant zurückzufahren
Berlin (bmel) – Der zu häufige Einsatz von Antibiotika sowie daraus resultierende Antibiotikaresistenzen sind in der Human- und Veterinärmedizin weltweit ein ernsthaftes Problem. Um die Mengen in der Tierhaltung zu reduzieren und so auch der Resistenzbildung entgegenzuwirken, wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Jahr 2014 ein nationales Antibiotikaminimierungskonzept für Masttiere eingeführt. Dessen Evaluierung hatte die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, Mitte Juni im Bundeskabinett vorgestellt. Demnach ist die Gesamtverbrauchsmenge an Antibiotika bei allen sechs Nutztierarten (Mastferkel, Mastschweine, Masthühner, Mastputen, Mastkälber, Mastrinder) im Zeitraum von 2014 bis 2017 um über 30 Prozent gesunken.
Berlin (hib/EIS) – Die Abgabemenge, der Verbrauch und die Anwendungshäufigkeit von Antibiotika in der Nutztierhaltung sind rückläufig. Dieses positive Fazit zieht die Bundesregierung in einer Unterrichtung zum Bericht über die Evaluierung des Antibiotikaminimierungskonzepts der 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes (19/11070). Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) war im Rahmen der Reform des Arzneimittelgesetzes im Jahr […]
Bonn (BfT) – „Die Wirksamkeit von Antibiotika aufrechtzuerhalten ist essentiell – für Mensch und Tier. Der nun von der Bundesregierung vorgelegte Evaluierungsbericht bestätigt die wachsende Aufmerksamkeit auf eine sorgsame Antibiotikaanwendung bei Tieren und zeigt deutlich, wie in der Veterinärmedizin etablierte Maßnahmen greifen“, betont Dr. Schüller, Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. (BfT). „Um das Instrument auch künftig sinnvoll zu nutzen, sollte nachjustiert werden. Vor allem sollte nun die Krankheitsvorbeuge in den Mittelpunkt gerückt werden.“
Bundesministerin Klöckner stellt Bericht über die Evaluierung des Antibiotikaminimierungskonzeptes im Kabinett vor
Berlin (ml) – Antibiotikaresistenzen sind in der Human- und Veterinärmedizin ein schwerwiegendes, weltweites Problem. Um der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen im Bereich der Tierhaltung entgegen zu wirken, wurde in Deutschland im Jahr 2014 mit der 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes ein nationales Antibiotikaminimierungskonzept für Masttiere eingeführt. Mit der 16. AMG-Novelle wurde dieses Konzept nun vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft evaluiert. Die Zahlen umfassen den Zeitraum des zweiten Halbjahres 2014 bis einschließlich 2017. Das Bundeskabinett befasste sich in seiner heutigen Sitzung mit dem Bericht, den Bundesministerin Julia Klöckner vorstellte.
Buenos Aires (aho) – Mit Verordnung 22/2019 vom Januar diesen Jahres der Nationalen Behörde für Lebensmittelsicherheit “SENASA” (Servicio Nacional de Sanidad y Calidad Agroalimentaria) wurde jetzt in Argentinien die Anwendung von Colistin bei Tieren verboten. Die Verordnung verbietet auch den Besitz, den Vertrieb und den Import von Tierarzneimitteln, die dieses Antibiotikum enthalten. Die Behörde verweist auf zunehmende Resistenzen gegen das Antibiotikum. Colistin soll in Argentinien der Humanmedizin als Reserveantibiotikum vorbehalten bleiben.
Hannover (TiHo) – Resistenzen machen Antibiotika unwirksam gegenüber Krankheitserregern – eine Therapie wird schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Dies gilt für bakterielle Krankheiten bei Menschen wie auch bei Tieren. Der vielfältige Einsatz von Antibiotika führt darüber hinaus dazu, dass Antibiotika, deren Abbauprodukte sowie resistente Bakterien auch in der Umwelt zu finden sind.
Das Projekt Ferkelmanagement soll Erfahrungen mit der Aufzucht und Betreuung von Ferkeln dokumentieren. Es werden auch Hinweise zur Betreuung von Sauen gegeben, da nur gesunde Sauen gesunde Ferkel zur Welt bringen. Gesunde, leistungsfähige und verkaufsfähige Ferkel sind kein Zufall. Sie müssen produziert werden. Dabei sollten absehbare Erkrankungen möglichst durch Hygiene, Fütterung, Impfungen und metaphylaktische Behandlungen verhindert werden. Jede Erkrankung hinterlässt dauerhafte Schäden, auch wenn frühzeitig und erfolgreich behandelt wird.
Der Focus steht hierbei auf Maßnahmen, die ohne Antibiotika auskommen!