Dogma gekippt: Experten empfehlen mehr Nitrat in der Ernährung
Köln (lme) – Seit Jahren warnen „Ernährungsexperten“, „besorgte Politiker“ und die Laienmedien in schöner Regelmäßigkeit vor Nitraten in Lebensmitteln. Es wird dabei immer wieder über eine nie bewiesene Bildung von Nitrosaminen spekuliert. Aber bereits 2008 urteilte die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde, es sei unwahrscheinlich, dass Nitrat aus Gemüse zu merklichen Gesundheitsrisiken führe, dagegen überwögen die nützlichen Effekte. Auch viele Wissenschaftler hatten seit mehreren Jahrzehnten in Publikationen auf die positiven gesundheitlichen Effekte für den Menschen hingewiesen.
Auch Wissenschaftler der Universität Hohenheim hatten unter der Regie von Prof. Dr. med. H.-G. Classen schon vor längerer Zeit bereits über das Thema „Nitrat und Blutdruck“ geforscht. Prof. Classen hatte damals eine Hypothese formuliert. Die großen Vegetarier-Studien hatten gezeigt, dass bei dieser Ernährungsform der Blutdruck niedriger ist, eine Hypertonie viel seltener vorkommt. Der Zusammenhang war einfach, aber
unerforscht: Vegetarier nehmen über Gemüse und Salat viel Nitrat auf, das den Blutdruck senkt.
Jetzt ist dieser Wandel auch in den Mainstream-Medien angekommen. In einen kurzen Beitrag berichtet auch der Deutschlandfunk zum Sinneswandel und ein Tagung, in der die „neuen“ Erkenntnisse vorgestellt wurden. Tatsächlich empfiehlt in dem Beitrag Professor Dr. Peter Grimm von der Universität Hohenheim zur Förderung der eigenen Gesundheit vermehrt Lebensmittel mit hohen Nitratgehalten zu verzehren.
Lesen Sie auch hierzu die lme-Beiträge:
Nitrat: Vom Schadstoff zum Therapeutikum (12.12.2010)
Mehr Nitrat! Bessere geistige Leistung mit nitratreicher Kost (03.11.2010)
Forschung entlarvt weiteren Ernährungsmythos: Nitrat ist gut für den Magen (13.05.2008)
Nitrathaltiges Gemüse senkt Blutdruck (06.02.2008)
Nitrat rettet Menschenleben (9.02.2006)
Kein Zusammenhang zwischen Nitritpökelsalz und Krebsentstehung
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