Profitgier: Staatsanwalt ermittelt gegen zwei Öko-Schweinehalter
Düsseldorf (aho/lme) – Zwei Schweinehalter in Ostwestfalen stehen im Verdacht, gegen die Regeln des ökologischen Landbaus verstoßen zu haben. Das teilt das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW mit.
Die beiden Halter haben nach gegenwärtigen Kenntnissen auf verschiedenen Betriebsstätten Schweine angeblich in ökologischer Produktion gehalten, sich bei der Verwendung von Futtermitteln, dem Arzneimitteleinsatz und bei der Herkunft der Tiere aber nicht an die vorgegebenen Produktionsregeln gehalten. Die Verwendung des Ökosiegels ist aber an die strenge Einhaltung dieser Regeln gebunden. Nach Kontrollen im letzten Jahr kam das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) dieser Täuschung auf die Spur. Seit Dezember sind beide Betriebe für die Vermarktung gesperrt. Gleichzeitig wurde Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld eingereicht. Diese hat ein Verfahren wegen Betrugs eingeleitet und gestern alle Betriebsstätten durchsucht und Beweismaterial sichergestellt.
„Die Biobranche boomt und Bioprodukte genießen das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher“, so Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg. „Die nordrhein-westfälischen Verbraucherschutzbehörden kontrollieren die Betriebe in Zusammenarbeit mit den Kontrollstellen und den Anbauverbände daher sehr sorgfältig, schwarze Schafe werden wie in diesem Fall unverzüglich angezeigt. Verbraucherschutz ist auch Täuschungsschutz und wir werden es nicht hinnehmen, wenn einzelne aus Profitgier eine ganze Branche in Misskredit bringen.“
Insgesamt handelt es sich um die Haltung von rund 380 Zuchtsauen mit entsprechender Nachzucht. Das Fleisch könnte durchaus als konventionelle Ware vermarktet werden, erfüllt aber nicht die strengen Kriterien des Ökolandbaus.
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