Europa gehen die Eier aus +++ Handelsketten listen wieder Käfigware
Wien (aho/lme) – Erstmals seit Jahrzehnten werden in Europa nicht genug Hühnereier gelegt, um den europäischen Bedarf zu decken. Grund ist das endgültige Aus für Käfighaltung in Deutschland. Das Bundesgremium des Agrarhandels der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Eigenversorgungsgrad mit Frischeiern in Österreich und Deutschland bereits unter die 70 Prozent Marke gefallen ist. „Dazu kommt noch, dass in schon fast traditioneller Weise der Verbrauch von Frischeiern in der Zeit vor Weihnachten um rund 20 bis 25 Prozent steigt, was die Situation zusätzlich erschwert“, erklärte jetzt Walter Huber, Experte des Eiergroßhandels in Österreich.
In Österreich gingen der vorzeitige Ausstieg aus der Käfighaltung und der Umstieg auf tierfreundlichere Tierhaltungssysteme verpflichtend bis spätestens 1. Januar diesen Jahres bereits über die Bühne. Jetzt sind die übrigen Länder Europas an der Reihe. Dort muss die Umstellung auf alternative Legesysteme bis spätestens 1. Januar 2012 erfolgt sein.
In Deutschland ist die Situation derzeit noch drastischer. Die Auswirkungen sind auf dem gesamten europäischen Markt spürbar. Die Niederlande und Belgien liefern nach Deutschland. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel wurde mangels Produktion aus Alternativhaltung sogar vereinzelt wieder Käfigware eingelistet. Spanien exportiert relevante Mengen an Käfigware an traditionelle Abnehmer in England und Frankreich. Rumänien kauft Eier aus dem gesamten osteuropäischen Raum, so die Österreichische Bauernzeitung.