Sulfonamide sind Antagonisten des Vitamin K 3
(bft) Besondere Aufmerksamkeit erregte im vergangenen Jahr eine Meldung zu einem anfangs unerklärlichen Krankheitsverlauf in einem großen Ferkelaufzuchtbetrieb. Dort erkrankten nach 25-tägiger oraler Verabreichung von Sulfonamiden als Fütterungsarzneimittel 2.800 Ferkel zum Teil schwer. Als Krankheitssymptome zeigten sich Gelenkschwellungen, gefolgt von punktförmigen Blutungen bis hin zu flächenhaften Hämatomen und Ödembildungen. Sulfonamide sind Antagonisten des Vitamin K 3. Daher kann es zu einem Vitamin K 3 – Mangel kommen, wenn Sulfonamide über einen, vom Hersteller so nicht empfohlenen, längeren Zeitraum verabreicht werden, ohne dass Vitamin K 3 gleichzeitig substituiert wird.
Aufgrund der Erkenntnisse aus dem vorliegenden Fall hat der Arzneimittelhersteller sofort mit einem entsprechenden Hinweis auf mögliche Gefährdungen auf der Gebrauchsinformation reagiert, um zukünftig solche Nebenwirkungen beim Einsatz von Sulfonamiden zu verhindern. Es sollen nun weitere Informationen zum Thema gesammelt werden, damit möglichst exakte Risikoabschätzungen vorgenommen werden können.
Quelle: Tiergesundheit im Blickpunkt, Nr. 32 / Januar 2000 S. 4