Experten: Kein verbesserter Verbraucherschutz durch Bio-Produkte
Plouzané / Paris (aho) – Bio-Lebensmittel bieten den Verbrauchern im Vergleich zu konventionell produzierten Produkten keine besondere Sicherheit. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler von vier französischen Instituten. Sie hatten Fleisch, Eier, Milch, Gemüse, Äpfel und Getreide aus biologischer und konventioneller Produktion auf Schwermetalle (Blei, Cadmium, Arsen, Quecksilber), Nitrate, Nitrite und Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) untersucht und die Ergebnisse mit gesetzlichen und empfohlenen Schadstoffhöchstwerten verglichen.
Die tierischen Lebensmittel waren „unauffällig“. Bei biologisch produzierten Karotten und Buchweizen waren die Grenzwerte für Blei überschritten. Erhöhte Cadmiumwerte wurden bei konventionellem Weizen und bei biologischem und konventionellem Buchweizen gemessen. Bio-Spinat fiel durch erhöhte Nitratgehalte auf. Bei Bio-Apfeln wurden deutlich erhöhte Werte des Mykotoxins Patulin gefunden. Dem Patulin werden neben antibiotischen Eigenschaften vor allem auch mutagene, d.h. erbgutschädigende zugeschrieben.
Sowohl bei konventionell produziertem Weizen als auch beim Bio-Weizen wurde eine Belastung mit dem Schimmelpilzgift Deoxynivalenol festgestellt, wobei in der Bio-Ware die höchsten Werte gemessen wurden. Deoxynivalenol wirkt zellschädigend und beeinträchtig das Immunsystem.
Die Experten sehen eine mögliche Gefahr nur in der Schimmelpilzgiftbelastung der Bio-Äpfel und des Weizens, da diese Produkte im Vergleich zu den anderen Produkten in großen Mengen vom Konsumenten verzehrt werden.
L. Malmauret, D. Parent-Massin, J.-L. Hardy, and P. Verger: Contaminants in organic and conventional foodstuffs in France Food Additives & Contaminants Number 6/June 01, 2002; pp. 524 – 532
Beteiligte Institute:
1. Institut National de la Recherche Agronomique, DSNHSA, 147 rue de l’Université, F-75 007 Paris, France 2. Ecole Supérieure de Microbiologie et Sécurité Alimentaire de Brest, Technopôle Brest-Iroise, F-29 280 Plouzané, France 3. Coopagri Bretagne, ZI de Lanrinou, BP 100, F-29 206 Landerneau cedex, France 4. Institut National de la Recherche Agronomique, DSNHSA, 147 rue de l’Université, F-75 007 Paris, France